Vom Bild zur Meinung – Ein neues Kapitel auf meinem Blog

Liebe Besucher
Mein Blog war bisher ein Ort für Bilder, Geschichten und persönliche Einblicke aus meinem Leben. Doch seit ich vor zwei Monaten zum Pendler geworden bin, hat sich etwas verändert: Ich verbringe täglich 40 bis 80 Minuten im Auto – Zeit, in der ich nicht fotografiere, sondern nachdenken kann.

Und da kommen sie: Gedanken, Fragen, Ideen. Oft angestoßen durch das Radio, durch Gespräche oder einfach durch das stille Grübeln nach einem langen Arbeitstag.

Deshalb möchte ich ab sofort einmal pro Woche ein neues Format starten: „Gedanken aus dem Auto“ – kurze Beiträge zu gesellschaftlichen, politischen oder alltäglichen Themen, die mich beschäftigen. Ich lade euch ein, mitzudenken, mitzudiskutieren und eure Perspektive beizusteuern.

Wichtig: Die Themen könnten manchmal kontrovers erscheinen. Die Ideen, die ich mir ausdenke, sind vielleicht unpopulär – oder wirken sogar ein bisschen verrückt. Aber genau das macht sie spannend. 👉 Bleibt sachlich, bleibt offen – und habt Spaß daran, Teil der Diskussion zu sein.

„Zwei Welten – eine Gesellschaft“ Während der eine im Müll nach dem Nötigsten sucht, steigt der andere ins glänzende Auto. Ein stiller Blick zwischen beiden – und die Frage: Wie gerecht ist unser System?


Heute beginne ich mit einem Thema, das uns alle betrifft:

Ein neuer Blick auf die Rente: Warum nicht über die Steuer?

Ich stelle euch meine Idee vor: eine steuerfinanzierte Einheitsrente, die das System vereinfachen und gerechter machen könnte.
Die Diskussion um die Rente in Deutschland ist altbekannt – Renteneintrittsalter, Beitragshöhe, Generationengerechtigkeit. Doch selten wird über radikal einfache Modelle gesprochen. Meine Idee: Warum nicht die Rente ausschließlich über Steuern finanzieren – konkret über die Mehrwertsteuer?

Das aktuelle System

Heute wird die gesetzliche Rente über Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert. Jeder zahlt einen Prozentsatz seines Einkommens in die Rentenkasse.

Seit 2005 gilt die sogenannte nachgelagerte Besteuerung: Rentenbeiträge sind während des Arbeitslebens steuerfrei, die Renten selbst werden im Alter besteuert.

Der steuerpflichtige Anteil steigt jedes Jahr. Wer 2025 in Rente geht, muss bereits 83,5 % seiner Rente versteuern.

Das System ist komplex, teuer in der Verwaltung und sorgt für hohe Lohnnebenkosten.

Mein Vorschlag: Rente über die Mehrwertsteuer

Statt Beiträge vom Lohn einzuziehen, könnte man die Rente über eine erhöhte Mehrwertsteuer finanzieren. Jeder Einkauf – vom Brötchen bis zum Auto – würde automatisch einen Beitrag ins Rentensystem leisten.

Einheitsrente: Jeder erhält eine Grundrente von z. B. 1.250 € monatlich.

Zusatzpunkte: Für jedes Jahr Vollzeit +10 €, für Teilzeit +5 €. Nach 40 Jahren Vollzeit wären das zusätzliche 400 € → Gesamtrente 1.650 €.

Vorteil: Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten keine Rentenbeiträge mehr leisten. Das senkt die Arbeitskosten und macht das System transparenter.

Gleichheit als Prinzip

Ein zentraler Vorteil dieses Modells: Die Rente wäre für alle gleich. Für die Putzfrau genauso wie für den Ingenieur oder Arzt. Denn alle Bürger sind wichtig. Ein Ingenieur kann sein Büro nicht betreiben, wenn die Toilette nicht gereinigt oder der Schreibtisch nicht abgewischt wird. Und doch verdient die Reinigungskraft oft unter der Armutsgrenze – mit einer Rente, die kaum zum Leben reicht.

Was passiert heute?

Menschen mit niedrigem Einkommen müssen ihre Rente mit Bürgergeld oder anderen Zuschlägen aufstocken.

Wer gut verdient, bekommt nicht nur eine höhere Rente, sondern kann sich auch private Vorsorge leisten.

Das ist nicht gerecht. Denn jeder Mensch trägt dazu bei, dass unsere Gesellschaft funktioniert – unabhängig vom Gehalt. Eine steuerfinanzierte Einheitsrente würde diese Ungleichheit mildern. Sie würde sicherstellen, dass auch Menschen mit geringem Einkommen im Alter würdevoll leben können, ohne auf zusätzliche Sozialleistungen angewiesen zu sein.

Weniger Armut, weniger Bürokratie

Die Kosten für Altersarmut würden sinken.

Zuschläge wie Grundsicherung im Alter könnten entfallen – weil die Rente ausreicht.

Die Verwaltung würde einfacher, transparenter und günstiger.

Natürlich muss die Höhe der Einheitsrente regelmäßig angepasst werden – sie muss zur Lohnsituation und zum Lebensstandard passen. Aber das Prinzip bleibt: Jeder bekommt eine faire Basis, und wer lange arbeitet, bekommt mehr.

Fazit

Die Idee einer steuerfinanzierten Einheitsrente ist provokant, aber sie zeigt: Es gibt Alternativen zum komplizierten Beitragssystem. Ein Modell über die Mehrwertsteuer würde die Rente zu einer echten Gemeinschaftsaufgabe machen – jeder Einkauf wäre ein kleiner Beitrag zur Altersvorsorge.

Vielleicht ist es Zeit, über solche radikalen Vereinfachungen nachzudenken. Denn die Frage bleibt: Wollen wir ein System, das immer komplizierter wird – oder eines, das jeder versteht und das niemand zurücklässt?

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