Von schlichter Eleganz und königlicher Pracht
Ich war schon so oft im Altenberger Dom, und jedes Mal faszinieren mich die Fenster dieser Kirche aufs Neue. Besonders die Westfassade mit ihrem Westfenster – dem größten gotischen Fenster nördlich der Alpen – zieht mich immer wieder in ihren Bann. Je nach Tageszeit und Wetter wirkt die Fassade jedes Mal anders, wenn ich in Altenberg bin. Das Licht spielt hier eine ganz eigene Rolle und verändert die gesamte Atmosphäre im Raum.
Über das Südfenster habe ich ja schon einmal geschrieben, daher heute nur eine kurze Erzählung darüber. Diesmal haben mich die „weißen“ Fenster, die in den Seitenschiffen ihren Platz finden, viel neugieriger gemacht. Man nennt sie auch Grisaille-Fenster. Diese hellen Glasflächen wirken auf den ersten Blick sehr schlicht, was an den strengen Regeln der Zisterzienser-Mönche lag, die früher auf bunten Prunk verzichteten.
Doch bei genauerem Hinsehen entdeckt man wunderschöne, feine Muster im Glas. Was mich dieses Mal besonders fasziniert hat: Manche dieser klaren Fenster haben zusätzlich ein kleines, farbiges Wappen in der Ecke. Diese Wappen stammen oft von adligen Stiftern, die den Bau des Doms unterstützten und sich so in den Fenstern verewigen durften. Sie wirken wie kleine, kostbare Farbtupfer in der sonst so schlichten Architektur.
Zum Schluss möchte ich euch noch einladen, einen Blick in meine Galerie über Bleiglasfenster auf czoczo.de zu werfen. Dort habe ich die neuen Bilder aus Altenberg hochgeladen. In dieser Galerie finden sich alle möglichen Fenster, die ich bisher vor die Kamera bekommen habe. Sie ist vielleicht noch nicht riesig, aber ich fülle sie mit großer Vorliebe und freue mich über jeden, der dort vorbeischaut und die Lichtspiele gemeinsam mit mir genießt.
