Das große Abenteuer

Maus Pieps ist nicht nur eine Figur, sondern ein Riesen-Abenteuer – vor allem für mich selbst.

Die Wurzeln dieser Geschichte reichen weit zurück. Vor vielen, vielen Jahren – ich war damals vielleicht dreizehn – packte mich die reine Freude am Schreiben. In einem schlichten Heft begann ich, meine erste (und bis dato einzige) literarische Welt zu erschaffen: Ein Science-Fiction-Abenteuer, das sich thematisch ein wenig an den Film Planet der Affen anlehnte. Es war die Zeit der Träume, in der das simple Ausdenken der Geschichte und die geistige Reise der wahre Genuss waren.

Damals zeigte ich die Geschichte fast niemandem. Nur meine Cousine Irene durfte einen Blick riskieren. Sie gestaltete die Titelseite liebevoll, um das Heft schön und einzigartig zu machen. Ob ihr der Inhalt – eine jugendliche Dystopie – gefiel, hat sie mir nie verraten. Bestimmt wollte sie mir nicht wehtun – aber eine Kritik, auch wenn sie manchmal wehtut, ist ehrlicher als in Ungewissheit zu leben. Das nenne ich wahre Familienliebe: lieber schweigen als dem Autorenherz wehzutun! Bis heute bin ich mit dem damaligen Ergebnis nicht wirklich zufrieden.

Der waghalsige Neubeginn

​Nach über vierzig Jahren hat mich diese alte Flamme wieder gepackt. Ein wenig durch die Ermutigung aus dem Netz – und ja, nach Jahren, in denen ich im Blog jeden erdenklichen Schwachsinn verzapft habe – dachte ich: Warum nicht noch einmal wagen? Eine echte Geschichte diesmal. Keine Science-Fiction, sondern eine Geschichte, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen verzaubern sollte.
​Und plötzlich hatte ich moderne Waffen: die KI. Sie ist das Hilfswerkzeug, das es mir überhaupt erst ermöglicht, meine wirren Gedanken in halbwegs verständliches Deutsch zu gießen. Ja, ich weiß, manche empört das, und vielleicht sieht man der Sprache die „Nachhilfe“ an. Aber das nehme ich in Kauf, denn die Alternative wäre, euch mit meinem ungefilterten Deutsch Augenkrebs zu verursachen!
​So war sie geboren: meine neue, waghalsige Schnapsidee.


Der Wochen-Kampf und die Leere danach

​Ich muss ehrlich sein: Die Geschichte von Pieps war mein Baby, das ich mit eigenen Händen geformt habe. Ich habe die KI nicht gefragt, „Was soll ich schreiben?“. NEIN! Ich habe jede Sequenz selbst erdacht, musste manche Passagen mehrmals durchkneten, bis die Essenz meiner Idee spürbar war. Die KI? Sie war nur der Übersetzer meiner stümperhaften deutschen Texte, der sie so polierte, dass sie nach etwas Ähnlichem wie einer Geschichte aussahen.
​Aber jeden Sonntag, jede Woche, war es ein immenser Stress. Eine neue Episode musste fertig sein. Die Deadline drückte, das Adrenalin pumpte. Ich habe wochenlang dafür geackert, diese Maus auf ihre Reise zu schicken.
​Und dann … die Leere. Das erhoffte Echo blieb aus.
​Das war der Schmerzpunkt, der Pieps’ schnelles Ende besiegelte. Haben die Leute schon nach dem ersten Satz abgeschaltet? Haben sie sich lustig gemacht? Oder hat es einigen vielleicht doch im Stillen gefallen? Ich weiß es nicht. Doch das fehlende Feedback war wie ein kalter Windstoß, der mich zur fluchtartigen Heimkehr zwang.

Das war der Schmerzpunkt. Es wäre so viel einfacher gewesen, jetzt die Segel zu streichen, die Geschichte zu beenden, den Pieps sterben zu lassen und wieder zu dem zurückzukehren, was ich sonst tue. ABER NICHT!

Abenteuer von Maus Pieps

Pieps’ Überleben und das neue Zuhause

Der Pieps war und ist mir zu wichtig. Er wird nicht sterben!
Ich habe ihn am Leben erhalten, denn ich bin felsenfest entschlossen: Es wird auf jeden Fall eine Fortsetzung geben!

Vorerst aber braucht Pieps ein Zuhause – einen Ort, an dem sich seine Freunde sammeln können. Deshalb entsteht gerade auf czoczo.de eine neue Webpräsenz. Es wird unsere zentrale Fan-Seite, auf der ich das Fundament für die Rückkehr lege. Dort werde ich bisher unveröffentlichte Bilder zeigen, die es nicht ins Buch geschafft haben, und das eine oder andere verraten, bevor es offiziell im Blog erkundet wird.

Schaut bald vorbei! Auf czoczo.de warten wir auf alle, die Pieps am Leben halten wollen!

Funken der Freude

Die verzweifelte Rettung und das Bündnis der Feinde

Pieps lag regungslos im Gras. Der Schmerz hatte ihn verlassen, ersetzt durch eine eisige Stille. Die Welt schwand. Er blickte schwach auf das, was über ihm geschah: Der Falke flog triumphierend davon und die Katze verschwand zischend in der Ferne. Der Falke, sein alter Feind, hatte ihm das Leben gerettet. Doch eine absurde Gedanke, die ihm die letzte Kraft raubte. Er merkte nicht einmal, wie Mina, die Strandläuferin, von hinten auf ihn zugerannt kam.

Mina sah Pieps. In diesem Moment brach ihr Herz. Alles, was sie fühlte, war die blanke, scharfe Angst vor dem Verlust. Pieps war still, seine kleinen Augenlider geschlossen, sein Fell vom Blut verklebt. Das darf nicht das Ende sein, dachte sie verzweifelt. Sie sank neben ihm auf die Knie. Sie weinte, ihre Tränen liefen unkontrolliert, aber sie wischte sie weg. Sie musste ihn retten.

Ihr blieb nur dieser eine, letzte, unmögliche Versuch. Mit zitternden Händen reinigte sie vorsichtig die schlimmste Wunde mit einem Fetzen Stoff aus ihrer Tasche und stoppte den Blutverlust. Dann der letzte Versuch: die winzige Herzmassage. Sie drückte, ihr eigenes Herz raste. Sie drückte erneut, flüsterte seinen Namen, flehte die Sonne an, die sie sonst mied. Und dann, beim dritten Mal, ein Wimmern. Pieps keuchte. Ein tieferer Atemzug riss ihn zurück ins Leben. Die Tränen auf Minas Wangen wurden zu Tränen der Erleichterung.

Pieps öffnete die Augen. Er sah verschwommen, sah nur Minas riesige, weinende Gestalt. Er sah nicht Mina. In seinem Fiebertraum sah er seine Mutter und die Wärme seines alten Nests. Ein leises Fiepen entkam ihm.

Das Rauschen der Flügel. Falkenpeter landete. Er blickte auf Pieps, dann auf Mina. Eine seltsame Abneigung, ein alter Groll lag in seinem Blick, denn Pieps war sein Erzgegner, doch etwas war anders. Pieps war ein Kämpfer mit Würde. Falkenpeter wusste, dass der kleine Körper jetzt sofort Ruhe und Heilung brauchte.

„Hier wird er sterben, wenn wir warten. Ich bringe ihn heim“, sagte er, seine Stimme unerwartet sanft.

Mina, die dem Feind nicht traute, schüttelte sofort den Kopf. „Ich komme mit. Ich lasse ihn nicht allein.“

Falkenpeter verstand die Sorge der Freundin. „Gut“, sagte er, trotz seiner Abneigung gegen den kleinen Mäuserich. Er bot die Hilfe an, weil Pieps sie in diesem Moment brauchte. „Wir brechen sofort auf, sonst schaffen wir es nicht vor der Nacht.“

Die lange Heimreise und die Ankunft im Dunlenwald

Sie flogen. Pieps, gut eingepackt bei Mina, spürte nur den Wind und den pochenden Schmerz. Mina sah von dieser luftigen Höhe aus die Welt, die Pieps mit so viel Mühe und Gefahr durchwandert hatte. Die tiefen Schluchten, die hohen Berggipfel, das endlose Grasland. Es war ein unglaubliches Glücksgefühl, alles von oben so klein zu sehen. Doch es war auch traurig: Pieps, dem kleinen Entdecker, blieb dieser einzigartige Anblick durch seine Verletzung verwehrt. Mina beschrieb ihm leise alles, was sie sah, in der Hoffnung, dass ihre Stimme Pieps beruhigte.

Am Horizont tauchte der dunkle Wald auf. Je näher sie kamen, desto kühler und feuchter wurde die Luft. Der Wald war wirklich dunkel und unheimlich, ein Ort, den Mina und Falkenpeter noch nie gemeinsam betreten hatten. Das fallende Sonnenlicht, das nur mühsam durch die riesigen Baumkronen drang, schuf gesprenkelte Flecken auf dem Boden. Für Falkenpeter war es ungewohnt. Er, der im grellen, warmen Licht des Himmels jagte, fühlte sich hier, in der kühlen Dämmerung des Waldes, unheimlich beobachtet und unwohl. Mina hingegen atmete auf. Sie akklimatisierte sich schnell. Die Kühle des Schattens tat ihren Nachtaugen gut, und die Schmerzen, die ihr die Sonnenstrahlen verursachten, ließen nach. Der Wald machte auf sie beide großen Eindruck, war aber auch mit Furcht verbunden.

Sie brauchten Hilfe, um das winzige Zuhause zu finden. Falkenpeter rief leise. Sofort kamen Tiere, die Pieps kannten. Sie alle hatten von Pieps‘ Abenteuer gehört und waren stolz auf ihn. Zwei Eichhörnchen, ein alter Igel und eine mutige kleine Maus eilten herbei.


„Pieps’ Zuhause ist an der alten Eiche! Wir zeigen es euch!“, rief das mutigste Eichhörnchen. Die anderen Tiere beobachteten das ungewöhnliche Trio – Falke, Strandläuferin und die verletzte Maus – nur von Weitem.

Endlich erreichten sie den großen Wurzelstock einer alten Eiche. Mina stieg vorsichtig ab, Pieps behutsam in ihren Händen.

Im Inneren wartete Pieps‘ Mutter. Sie war völlig aufgelöst. Mit einem Schrei der Erleichterung nahm sie ihn Mina ab. „Mein Junge! Mein tapferer, dummer, kleiner Junge!“, flüsterte sie. Als sie Mina und Falkenpeter ansah, kamen ihr Tränen der Dankbarkeit. „Er hat so mutige und starke Freunde gefunden!“

Die Mutter bettete Pieps sofort in sein weiches Nest. Sie ließ ihn schlafen, er brauchte die Ruhe mehr als alles andere. Dann kam sie zu Mina und Falkenpeter, um zu erfahren, was geschehen war. Die lange, unglaubliche Geschichte beschäftigte alle drei bis tief in die Nacht.

Als die Sterne am dunklen Himmel funkelten, erhob sich Falkenpeter. „Ich muss los. Aber Pieps ist in Sicherheit. Das ist alles, was zählt.“ Mit einem tiefen Rauschen flog er in die Dunkelheit davon.

Mina aber blieb. Sie wusste, dass Pieps in Sicherheit war. Sie blieb bei der Mutter und Pieps, um zu wachen und alle Geschichten noch einmal zu erzählen.

Die Genesung und der Besuch der Waldwächterin

Es dauerte einige Tage der Ruhe und sorgsamen Pflege, bis Pieps langsam wieder ganz zu sich kam. An dem Morgen, an dem er Besuch bekam, lag er noch immer in seinem warmen „Nest“. Mit offenen Augen genoss er die vertrauten Geräusche des Hauses. Er hörte seine Mutter, die in der Küche das Essen vorbereitete, und seine Brüder, die draußen spielten.

Aber da war noch jemand in der Küche. Eine Stimme, die er jetzt noch nicht ganz zuordnen konnte, die ihm aber sehr bekannt vorkam… Nur woher? Pieps lag im Bett und versuchte sich angestrengt zu erinnern.

Plötzlich ging die Tür auf, und Pieps sah Mina, die leise versuchte, einen vorsichtigen Blick in das Zimmer zu werfen.

„Ach, er schläft nicht“, sagte Mina zu jemandem, der sich in der Küche befand. „Wir können kurz rein, aber nicht lange, bitte.“

Pieps spitzte die Ohren. Wer war da?


„Pieps, hier ist jemand zu dir gekommen… Er will dir nur Hallo sagen“, sagte Mina und öffnete diesmal die Tür ganz.

Ein Geräusch verschobener Stühle in der Küche war zu hören, und in der Tür stand Azaela, die Wächterin des Waldes.

„Guten Morgen, Pieps, schön dich wiederzusehen!“, sagte sie direkt, indem sie den Raum betrat.

Pieps war überglücklich. In den letzten Tagen hatte er so oft an die Treffen mit Azaela gedacht. So oft hatten ihre Erzählungen seine Schritte begleitet und ihn vor Gefahr geschützt.

„Azaela, ich freue mich, dich zu sehen!“, sagte Pieps. Er wollte aufstehen, um seinen lieben Gast zu begrüßen, aber schnell lag er wieder da. Er war wach, aber nicht wirklich stark genug.

„Bleib liegen, Pieps. Wir sprechen, wenn du wieder ganz zu Kräften gekommen bist“, sagte Azaela und mit einem leichten Winken versuchte sie, Pieps im Bett zu halten.

Er war immer noch geschwächt. Obwohl er jetzt Lust gehabt hätte, mit Azaela, Mina und seiner Mutter in der Küche zusammenzusitzen, merkte er, dass jeder Schritt zu viel war. Aber er merkte auch, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er wieder seine ersten Schritte draußen machte. Allein dieser Gedanke löste in ihm ein großes Glücksgefühl aus.

Das Fest des Mutes: Die große Überraschungsparty

Am nächsten Tag war es so weit. Schon seit dem Morgengrauen hörte er von draußen eine laute, fröhliche Geräuschkulisse, die ihn kribbelig machte. War das nur der Wind, oder gab es ein kleines Fest? Pieps, getrieben von ungeduldiger Neugier, konnte es nicht länger erwarten. Er humpelte zum Kleiderschrank, wo seine besten, unversehrten Sachen hingen und die kleinen, robusten Wanderschuhe von Azaela standen.

Langsam zog er sich an. Jede Bewegung war ein Sieg. Er wollte Mina und seiner Mutter beweisen, dass er wieder stark und unverwundbar war.

In dem Moment, als er die Schuhe zuschnürte, legten sich die Geräusche von draußen jäh. Eine dicke, fast unnatürliche Stille trat ein. Man hörte nur noch das leise Vogelgezwitscher. Pieps öffnete die Tür zur Küche. Auf dem Herd stand ein riesiger Topf, aus dem der warme Duft von stärkender Brühe stieg. Wer soll das alles essen?, fragte er sich.

Doch niemand war da. Seine Mutter war fort, Mina war verschwunden. Sogar seine lästigen Geschwister – die sonst jede Gelegenheit nutzten, um Unfug zu treiben – waren mucksmäuschenstill. Die Abwesenheit war so ungewöhnlich, dass Pieps lächelte. Endlich, dachte er, habe ich die Ruhe, die ich mir so sehr gewünscht habe.

Mit wackeligen Beinen machte Pieps seine letzten Schritte in Richtung Gartentür. Er war noch unsicher, aber die verletzte Seite schmerzte kaum noch. Er fühlte sich gut, stark genug, um endlich die Tür zu öffnen und seinen geliebten Schaukelstuhl im Garten zu suchen.

Er stieß die Tür zum Garten auf, und die Welt um ihn herum explodierte in einem Feuerwerk der Freude:

Die unnatürliche Stille wurde augenblicklich von einem tosenden Jubel, schallendem Lachen und enthusiastischem Klatschen zerrissen! Pieps zuckte zusammen, seine Augen weiteten sich. Der ganze Garten war keine Oase der Ruhe, sondern ein Meer aus bunten Lichtern und bewegten Silhouetten. Ein Duft von frischen Erdbeeren, gerösteten Nüssen und gebackenem Honigkuchen hing in der Luft. Es war eine überwältigende Überraschungsparty, die alle seine Lieben aus der Ferne zusammengebracht hatte, um ihn heim zu holen.


Überall sah er vertraute Gesichter, die ihm auf seiner Reise geholfen hatten. Er sah seine Mutter, die sich weinend vor Rührung die Tränen wegwischte. Dort stand Azaela, die weise Wächterin des Waldes, die warm mit Mina lachte, während sie Beeren für die Gäste aufschüttelte. Er sah die schillernde Käferfamilie aus dem Grasmeer, deren leuchtend bunte Flügel nun im Sonnenlicht auf einem Pilz tanzten. Sogar Elisa Grasgrün und seine gesamte Familie waren gekommen, deren unermüdliche Kinder ausgelassen mit Pieps‘ eigenen, jetzt mucksmäuschenstillen Geschwistern Fangen spielten.

Sie alle hatten den langen Weg zum Funkenwald gefunden – und das alles dank Falkenpeter. Der ehemalige Feind hatte das ganze Grasmeer, alle Vögel und alle Eichhörnchen informiert, dass Pieps, der tapfere Mäuserich, gesund und wohlbehalten nach Hause gefunden hatte, und hatte sie zu einem Fest des Mutes eingeladen.

Die Sonne schien hell auf den lachenden Pieps, der mitten in seiner feiernden Gemeinschaft stand. Umgeben von all seinen alten und neuen Freunden, wusste er: Er war nicht nur heil an seinem Ziel angekommen, er hatte auch etwas viel Größeres gefunden.

Die universelle Botschaft: Was wir von Pieps lernen können

Pieps‘ Saga ist mehr als nur ein Abenteuer; sie ist eine zeitlose Fabel über Mut und innere Stärke. Der kleine Mäuserich lehrt uns, dass wahre Tapferkeit nicht in der Abwesenheit von Angst liegt, sondern in der klaren Entscheidung, trotz des Zitterns weiterzugehen. Diese Geschichte dient als wertvolle Lebenslektion für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, indem sie die metaphorische Reise der persönlichen Entwicklung und der Überwindung scheinbar unmöglicher Hürden darstellt. Der Funken, den Pieps in sich trägt, symbolisiert das unerschütterliche Potenzial, das in jedem von uns schlummert.

Die Verwandlung der Feinde: Falkenpeter und die Kraft der Würde

Ein zentrales Element der Geschichte ist die unerwartete Allianz zwischen dem Mäuserich Pieps und seinem einstigen Erzfeind Falkenpeter. Die Wandlung des Jägers zum Retter unterstreicht die tiefe Botschaft, dass Würde und Respekt stärker sind als alte Rivalitäten. Pieps‘ unerschrockene Art und Falkenpeter’s Gespür für einen würdigen Gegner zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie selbst die größten Konflikte durch Mitgefühl und die Bereitschaft zur Kooperation gelöst werden können. Dieses Bündnis der ungleichen Freunde ist der schönste Beweis, dass wahre Stärke oft in der Fähigkeit zur Vergebung und Akzeptanz liegt.

Das glückliche Fazit: Der wahre Wert der Heimkehr

Die Saga von Pieps, dem kleinen Abenteurer, ist mehr als nur eine Erzählung von Mut; es ist ein leuchtendes Manifest der inneren Stärke. Es zeigt uns, dass wahre Größe nicht in der Körpergröße liegt, sondern im unerschütterlichen Willen, der uns antreibt, die Grenzen unserer eigenen Angst zu überwinden. Pieps‘ Mut war nie die Abwesenheit von Furcht, sondern die klare Entscheidung, trotz des Zitterns weiterzugehen und sich den gewaltigsten Herausforderungen zu stellen.

Auf seiner epischen Wanderung begegnete Pieps den Wundern und Schrecken der weiten Welt: den schwindelerregenden Höhen der Gipfel, der flimmernden Weite des Grasmeeres und der geheimnisvollen Kühle des Dunklen Waldes. Er knüpfte ein Netz der Freundschaft, das die Gesetze der Natur auf den Kopf stellte – wer hätte gedacht, dass ein Mäuserich und ein Falke am Ende Verbündete werden? Diese Bündnisse sind das wahre Gold seiner Reise.

Doch das tiefste, das bunt schimmernde Glück, fand Pieps nicht in der Ferne, sondern am Ende des Weges. Die Abenteuer waren die Schule, die ihm zeigten, was wirklich zählt: Die Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl, gewoben aus den Stimmen seiner Familie und dem Lachen seiner Freunde. Man mag die größten Seen sehen und die wärmste Sonne spüren, aber nichts ist so beruhigend, so strahlend und unverzichtbar wie die Umarmungen der Lieben. Die wahre Belohnung für jeden tapferen Schritt ist es, dorthin zurückzukehren, wo man am meisten geliebt wird. Denn zu Hause, inmitten derer, die einen halten, ist es am schönsten.

Abenteuer von Maus Pieps

Funken der Freude

Die verzweifelte Rettung und das Bündnis der Feinde Pieps lag regungslos im Gras. Der Schmerz hatte ihn verlassen, ersetzt durch eine eisige Stille. Die Welt schwand. Er blickte schwach auf Weiter lesen...

Zu nah

Die Ankunft der Sandläuferin Pieps, erschöpft von der Reise und den vielen neuen Eindrücken des Meeres, sank im Sand in einen tiefen Schlaf. Er hatte sich direkt am Rand des Weiter lesen...

Nur noch ein Schritt

Die Nacht war still und friedlich gewesen, hoch oben in den Ästen des alten Baumes. Pieps hatte sich dort ein kleines Nest aus Moos gebaut. Doch so richtig wohl fühlte Weiter lesen...

Der Pfad im Berg

Pieps wachte auf. Er war müde von dem gestrigen, langen Weg durch das Grasmeer, doch der neue Tag brachte eine leichte, hoffnungsvolle Wärme. Langsam stand er auf und bereitete sich Weiter lesen...

Hinter dem Gras

Die unerwartete Begegnung Doch Pieps’ Hoffnung, dass das Kratzen und Zischen aufgegeben hätte, verflog, als die Stille durchbrochen wurde. Es klopfte leise an seine Tür. „Schläfst du, Pieps?“, flüsterte eine Weiter lesen...

Grasmeer der Entscheidung

Der Morgen am Waldrand Pieps erwachte genau dort, wo ihn die Müdigkeit am Abend zuvor überwältigt hatte. Die Sonne kitzelte seine Nase, und die Luft roch kühl und würzig nach Weiter lesen...

Die Wächterin des Waldes

Nachdem die Höhle von dem unheimlichen Wesen besetzt schien, ging Pieps weiter, um einen Platz für die Nacht zu suchen. Es war schon dunkel. Die Wolken, die am Nachmittag aufgezogen Weiter lesen...

Der dunkle Wald

Ein kalter Tropfen glitt über Pieps’ Nase und kitzelte ihn wach. Blinzelnd öffnete er die Augen. Über ihm spannte sich das grüne Dach eines großen Blattes, das ihn in der Weiter lesen...

Laterne des Mutes

Vor langer, langer Zeit, in einem alten, tiefen Wald, wo die Bäume so dicht standen, dass das Sonnenlicht oft nur als goldener Staub auf den Boden fiel, lebte eine kleine Weiter lesen...

Vom Bild zur Meinung – Ein neues Kapitel auf meinem Blog

Liebe Besucher
Mein Blog war bisher ein Ort für Bilder, Geschichten und persönliche Einblicke aus meinem Leben. Doch seit ich vor zwei Monaten zum Pendler geworden bin, hat sich etwas verändert: Ich verbringe täglich 40 bis 80 Minuten im Auto – Zeit, in der ich nicht fotografiere, sondern nachdenken kann.

Und da kommen sie: Gedanken, Fragen, Ideen. Oft angestoßen durch das Radio, durch Gespräche oder einfach durch das stille Grübeln nach einem langen Arbeitstag.

Deshalb möchte ich ab sofort einmal pro Woche ein neues Format starten: „Gedanken aus dem Auto“ – kurze Beiträge zu gesellschaftlichen, politischen oder alltäglichen Themen, die mich beschäftigen. Ich lade euch ein, mitzudenken, mitzudiskutieren und eure Perspektive beizusteuern.

Wichtig: Die Themen könnten manchmal kontrovers erscheinen. Die Ideen, die ich mir ausdenke, sind vielleicht unpopulär – oder wirken sogar ein bisschen verrückt. Aber genau das macht sie spannend. 👉 Bleibt sachlich, bleibt offen – und habt Spaß daran, Teil der Diskussion zu sein.

„Zwei Welten – eine Gesellschaft“ Während der eine im Müll nach dem Nötigsten sucht, steigt der andere ins glänzende Auto. Ein stiller Blick zwischen beiden – und die Frage: Wie gerecht ist unser System?


Heute beginne ich mit einem Thema, das uns alle betrifft:

Ein neuer Blick auf die Rente: Warum nicht über die Steuer?

Ich stelle euch meine Idee vor: eine steuerfinanzierte Einheitsrente, die das System vereinfachen und gerechter machen könnte.
Die Diskussion um die Rente in Deutschland ist altbekannt – Renteneintrittsalter, Beitragshöhe, Generationengerechtigkeit. Doch selten wird über radikal einfache Modelle gesprochen. Meine Idee: Warum nicht die Rente ausschließlich über Steuern finanzieren – konkret über die Mehrwertsteuer?

Das aktuelle System

Heute wird die gesetzliche Rente über Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert. Jeder zahlt einen Prozentsatz seines Einkommens in die Rentenkasse.

Seit 2005 gilt die sogenannte nachgelagerte Besteuerung: Rentenbeiträge sind während des Arbeitslebens steuerfrei, die Renten selbst werden im Alter besteuert.

Der steuerpflichtige Anteil steigt jedes Jahr. Wer 2025 in Rente geht, muss bereits 83,5 % seiner Rente versteuern.

Das System ist komplex, teuer in der Verwaltung und sorgt für hohe Lohnnebenkosten.

Mein Vorschlag: Rente über die Mehrwertsteuer

Statt Beiträge vom Lohn einzuziehen, könnte man die Rente über eine erhöhte Mehrwertsteuer finanzieren. Jeder Einkauf – vom Brötchen bis zum Auto – würde automatisch einen Beitrag ins Rentensystem leisten.

Einheitsrente: Jeder erhält eine Grundrente von z. B. 1.250 € monatlich.

Zusatzpunkte: Für jedes Jahr Vollzeit +10 €, für Teilzeit +5 €. Nach 40 Jahren Vollzeit wären das zusätzliche 400 € → Gesamtrente 1.650 €.

Vorteil: Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten keine Rentenbeiträge mehr leisten. Das senkt die Arbeitskosten und macht das System transparenter.

Gleichheit als Prinzip

Ein zentraler Vorteil dieses Modells: Die Rente wäre für alle gleich. Für die Putzfrau genauso wie für den Ingenieur oder Arzt. Denn alle Bürger sind wichtig. Ein Ingenieur kann sein Büro nicht betreiben, wenn die Toilette nicht gereinigt oder der Schreibtisch nicht abgewischt wird. Und doch verdient die Reinigungskraft oft unter der Armutsgrenze – mit einer Rente, die kaum zum Leben reicht.

Was passiert heute?

Menschen mit niedrigem Einkommen müssen ihre Rente mit Bürgergeld oder anderen Zuschlägen aufstocken.

Wer gut verdient, bekommt nicht nur eine höhere Rente, sondern kann sich auch private Vorsorge leisten.

Das ist nicht gerecht. Denn jeder Mensch trägt dazu bei, dass unsere Gesellschaft funktioniert – unabhängig vom Gehalt. Eine steuerfinanzierte Einheitsrente würde diese Ungleichheit mildern. Sie würde sicherstellen, dass auch Menschen mit geringem Einkommen im Alter würdevoll leben können, ohne auf zusätzliche Sozialleistungen angewiesen zu sein.

Weniger Armut, weniger Bürokratie

Die Kosten für Altersarmut würden sinken.

Zuschläge wie Grundsicherung im Alter könnten entfallen – weil die Rente ausreicht.

Die Verwaltung würde einfacher, transparenter und günstiger.

Natürlich muss die Höhe der Einheitsrente regelmäßig angepasst werden – sie muss zur Lohnsituation und zum Lebensstandard passen. Aber das Prinzip bleibt: Jeder bekommt eine faire Basis, und wer lange arbeitet, bekommt mehr.

Fazit

Die Idee einer steuerfinanzierten Einheitsrente ist provokant, aber sie zeigt: Es gibt Alternativen zum komplizierten Beitragssystem. Ein Modell über die Mehrwertsteuer würde die Rente zu einer echten Gemeinschaftsaufgabe machen – jeder Einkauf wäre ein kleiner Beitrag zur Altersvorsorge.

Vielleicht ist es Zeit, über solche radikalen Vereinfachungen nachzudenken. Denn die Frage bleibt: Wollen wir ein System, das immer komplizierter wird – oder eines, das jeder versteht und das niemand zurücklässt?

Was sagt Ihr dazu

Zu nah

Die Ankunft der Sandläuferin

Pieps, erschöpft von der Reise und den vielen neuen Eindrücken des Meeres, sank im Sand in einen tiefen Schlaf. Er hatte sich direkt am Rand des Lagerplatzes eingerollt, wo die Menschen Kisten und Fässer abgeladen hatten.
Zur selben Zeit kämpfte sich Mina, die Sandläuferin, durch die spärlichen Küstenbüsche. Ramiro hatte sie geschickt, weil Pieps den schwierigen Weg durch die Schlucht vermutlich nicht alleine bewältigen würde. Die ganze Nacht hatte Mina nach ihm gesucht, denn Ramiro hatte Sorge, der kleine Abenteurer könne auf sich gestellt in Gefahr geraten.
Mina war erschöpft von der langen Nacht. Die Sonne war gerade aufgegangen, und alles um sie wirkte still – nur der weiche Wind im Dünengras bewegte sich.
Am Rand des Lagers entdeckte sie den Jungen, der auf einer Kiste schlief – und direkt neben ihm den großen, grauen Kater.
Die Katze war wachsam und gefährlich. Sie schlief zwar gerade, aber sie war viel zu nah an Pieps, und Mina wusste, dass jeder Moment, den Pieps hier verbringen würde, riskant war.

Der Weckruf

Mina schlich sich so nah heran, wie sie es wagte. Der Kater durfte nicht aufwachen.
Dann flüsterte sie heftig:
„Pieps…? Pieps, wach auf! Sofort!“
Mina hatte ihn noch nie zuvor getroffen, doch die Panik riss ihr die Worte förmlich aus der Kehle.
Pieps zuckte zusammen, seine kleinen Beine zappelten verwirrt.
„Was… was ist denn los? Sind die Schiffe—?“
„Keine Fragen!“, fauchte Mina mit kaum hörbarer Stimme. „Der Kater wird gleich wach. Du darfst hier nicht schlafen! Aufstehen – jetzt!“
Sie packte ihn am Ärmel seines kleinen Jacketts und zog ihn mit sich. Sie rannten nicht, aber sie bewegten sich schnell und geduckt durch den weichen Sand – weg von den Kisten, weg von der Gefahr.
Erst im Schutz des hohen Dünengrases ließ Mina ihn los. Sie presste sich in eine sandige Mulde unter knorrigen Wurzeln. Von hier aus konnten sie den Lagerplatz überblicken, ohne selbst gesehen zu werden.
„Schau dorthin.“ Ihre Stimme zitterte. „Der Junge und sein Kater. Dieser Kater ist ein Jäger, Pieps. Ein gefährlicher Jäger. Wir bleiben hier, bis die Sonne untergeht. Versprich mir, dass du hierbleibst. Egal, was passiert.“
Pieps nickte nur.
„Ich verspreche es, Mina“, sagte er – doch in seinem Bauch lag ein Knoten, der sich nicht löste. Die Kisten, die Gerüche, die Neugier… sie zogen ihn magisch an.
Mina hingegen konnte nicht länger wach bleiben. Die Müdigkeit übermannte sie, und wenig später schlief sie tief und fest.

Zu nah

Pieps hockte im Versteck. Der Junge… die Kisten… die seltsamen Dinge der Menschen…
So gern hätte er alles aus der Nähe gesehen.
Aber er hatte es Mina doch versprochen.
Und denoch…
Mina schlief. Sie würde es nie erfahren.
In diesem Moment war Pieps’ Entscheidung gefallen.
Jetzt oder nie.
Langsam kroch er aus dem Versteck, so vorsichtig, wie er nur konnte. Sein Herz klopfte schneller und schneller, doch die Neugier trieb ihn voran. Zentimeter für Zentimeter schlich er sich den Kisten entgegen.
Der Junge und der Kater schliefen noch auf einer Kiste. So nah. So unglaublich nah.

Die Jagd beginnt

Mit einem plötzlichen Rascheln im Gras änderte sich alles.
Pieps zuckte zusammen und blickte instinktiv zur der Kisten – doch dort lag der Kater nicht mehr.
Bevor er das Geräusch deuten konnte, schoss die graue Katze mit einem scharfen, bedrohlichen Laut aus dem hohen Gras hervor. Lautlos hatte sie sich herangepirscht und Pieps’ Missachtung der Regeln beobachtet.
Sie landete direkt vor ihm.

Ein Schlag mit der rechten Pfote – Pieps erstarrte. Nicht vor Schmerz, aber von Angst der im in dem Moment überwältigte.
Ein zweiter Schlag, mit der linken – spielerisch, wie mit einem Katzenspielzeug.
Als ob die Katze mit ihm spielen wollte
Pieps dachte nicht nach. Er riss sich los und rannte. Doch der Kater war schnell. Viel zu schnell.

Immer wieder versperrte er Pieps den Weg, sprang auf Kisten, lauerte, schlug nach ihm. Pieps huschte zwischen Holz und Schatten hin und her, doch überall tauchte die graue Pfote wieder auf.
Schließlich fand er eine schmale Lücke zwischen zwei Kisten, kroch hinein und duckte sich. Eine Falle – aber eine, die ihm einen Moment zum Nachdenken verschaffte.

Der Kater fauchte und versuchte, ihn herauszuangeln.
Pieps wusste: Lange würde er hier nicht sicher sein.

Als der Kater kurz ruhiger wurde, fasste Pieps Mut.


Jetzt oder nie.
Er schoss aus seinem Versteck hervor. Er rannte, bog ab, rannte weiter.
Jeder Richtungswechsel gab ihm ein kleines bisschen Vorsprung, aber die Katze holte diesen Vorsprung mit einem einzigen Sprung wieder ein. Immer wieder landeten ihre Pfoten direkt vor ihm im Sand.
Mit der Zeit wurde Pieps langsamer. Viel langsamer. Dann stolperte er – und fiel.

Sofort lag die schwere Pfote des Katers auf seinem Rücken. Die Welt wurde eng, grau, furchteinflößend.
Pieps Gedanken flüchteten zu seiner Mutter, seinen Geschwistern. Erinnerungen, die ihn schwächten, statt ihm Kraft zu geben. Er versuchte zu schreien, doch es kam nur ein leises Wimmern.

Der Jäger der Lüfte

Ein großer Schatten glitt lautlos über den Sand und blieb für einen Augenblick direkt über dem Kater stehen.
Pieps erkannte die Silhouette sofort: den Jäger der Lüfte, den dunklen Vogel, den er schon einmal gesehen hatte.
Der Kater bemerkte die Gefahr allerdings zu spät.
Mit einem durchdringenden Schrei stürzte der Vogel herab. Seine Krallen trafen den Kater mit voller Wucht.

Der Kater brüllte auf, stolperte zur Seite und ließ Pieps frei. Jetzt war der Jäger plötzlich zu Gejagten.
Fauchend drehte sich die Katze um, bereit, den nächsten Angriff abzuwehren.
Der Vogel stieß erneut herab.

Chaos.
Staub.
Gefieder gegen Krallen.


Und mitten darin: Pieps – frei, aber noch längst nicht gerettet.

Abenteuer von Maus Pieps

Funken der Freude

Die verzweifelte Rettung und das Bündnis der Feinde Pieps lag regungslos im Gras. Der Schmerz hatte ihn verlassen, ersetzt durch eine eisige Stille. Die Welt schwand. Er blickte schwach auf Weiter lesen...

Zu nah

Die Ankunft der Sandläuferin Pieps, erschöpft von der Reise und den vielen neuen Eindrücken des Meeres, sank im Sand in einen tiefen Schlaf. Er hatte sich direkt am Rand des Weiter lesen...

Nur noch ein Schritt

Die Nacht war still und friedlich gewesen, hoch oben in den Ästen des alten Baumes. Pieps hatte sich dort ein kleines Nest aus Moos gebaut. Doch so richtig wohl fühlte Weiter lesen...

Der Pfad im Berg

Pieps wachte auf. Er war müde von dem gestrigen, langen Weg durch das Grasmeer, doch der neue Tag brachte eine leichte, hoffnungsvolle Wärme. Langsam stand er auf und bereitete sich Weiter lesen...

Hinter dem Gras

Die unerwartete Begegnung Doch Pieps’ Hoffnung, dass das Kratzen und Zischen aufgegeben hätte, verflog, als die Stille durchbrochen wurde. Es klopfte leise an seine Tür. „Schläfst du, Pieps?“, flüsterte eine Weiter lesen...

Grasmeer der Entscheidung

Der Morgen am Waldrand Pieps erwachte genau dort, wo ihn die Müdigkeit am Abend zuvor überwältigt hatte. Die Sonne kitzelte seine Nase, und die Luft roch kühl und würzig nach Weiter lesen...

Die Wächterin des Waldes

Nachdem die Höhle von dem unheimlichen Wesen besetzt schien, ging Pieps weiter, um einen Platz für die Nacht zu suchen. Es war schon dunkel. Die Wolken, die am Nachmittag aufgezogen Weiter lesen...

Der dunkle Wald

Ein kalter Tropfen glitt über Pieps’ Nase und kitzelte ihn wach. Blinzelnd öffnete er die Augen. Über ihm spannte sich das grüne Dach eines großen Blattes, das ihn in der Weiter lesen...

Laterne des Mutes

Vor langer, langer Zeit, in einem alten, tiefen Wald, wo die Bäume so dicht standen, dass das Sonnenlicht oft nur als goldener Staub auf den Boden fiel, lebte eine kleine Weiter lesen...

Nur noch ein Schritt

Die Nacht war still und friedlich gewesen, hoch oben in den Ästen des alten Baumes. Pieps hatte sich dort ein kleines Nest aus Moos gebaut. Doch so richtig wohl fühlte er sich trotzdem nicht. Der Wind strich kalt durch die Blätter, irgendwo quietschte leise ein Ast wie eine schlecht geschmierte Tür, und das Echo hallte unheimlich durch die Felsen ringsum.

Zum Glück spannte die leuchtende Spinne, die in diesem alten Baum wohnte, ihr Netz ganz in Pieps’ Nähe. Die feinen Fäden glimmten im Dunkeln wie winzige, perfekt aufgereihte Feenlichter und hüllten den Schlafplatz in ein sanftes, geborgenes Licht. Pieps kuschelte sich tief in sein Moos.

Er dachte an zu Hause – an das Zimmer seiner Mutter. Er erinnerte sich, wie er als ganz kleiner Mäuserich große Angst vor der Dunkelheit hatte, Angst vor den Schatten, die sich an der Wand bewegten. Seine Mutter hatte ihm immer Mut zugesprochen und jeden Abend die kleine Osterglocken-Laterne auf seinen Nachttisch gestellt. Ihr warmes, gelbes Leuchten war sein Schutzschild gewesen. Dieses vertraute Licht, diese kleine Portion Heimatsicherheit, fehlte ihm hier sehr.

Fast wie daheim…“, murmelte Pieps, als er in das leuchtende Spinnennetz blickte, dessen Licht der Osterglocken-Laterne so ähnelte. Mit diesem tröstenden Gedanken schlief er ein – ruhig, warm und sicher, als läge er in Mamas Zimmer.

Das Schwere Moment

Der kalte, gemeine Morgen Der Morgen jedoch war weniger freundlich. Er war ein Morgen, den sich ein Eiszauberer ausgedacht hatte. Die feuchte, kühle Luft der Schlucht kroch Pieps durchs Fell wie ein neugieriger, böser Geist. Die ersten Sonnenstrahlen blieben hoch oben an den Felsen hängen, als hätten sie Angst vor dem Abstieg. Pieps gähnte, schüttelte sich und rieb sich die kalten Pfoten.

Brrr… das ist kein Wetter für eine Maus!“, quiekte er leise, aber dann grinste er tapfer. Dieses Grinsen hielt allerdings nur für etwa zehn Minuten.

Der Pfad war schmal, hart und rutschig. Er war keine Wegstrecke, er war eine gemeine Riesenrutsche, die Pieps unaufhörlich zu Fall bringen wollte. Flink schulterte er seinen winzigen Rucksack. Zuerst ging es bergauf, dann steil abwärts, und an manchen Stellen musste er sogar schwierig klettern wie ein kleiner Spiderman im Fellanzug.

Hunger als gnadenloser Beifahrer Doch die Situation wurde von Minute zu Minute dramatischer. Die Kälte biss sich fest. Und dann kam der Hunger. Der Mangel an Nahrung wurde zu einer körperlichen Last, die schwerer wog als sein ganzer Rucksack. Erst gegen Mittag spürte er, wie leer sein Bauch war. Sein Magen knurrte nicht mehr, er brüllte! Er klang wie ein wütender Frosch im Frühling, der seinen Regenschirm verloren hatte.


Pieps setzte sich erschöpft auf einen spitzen Stein, öffnete seinen Rucksack – und seufzte, ein Seufzer, der die ganze Schlucht füllte. „Oh nein… fast leer!“ Es war keine Mahlzeit mehr, es war die Beerdigung für drei Krümel und einen rosinengroßen Rest. Die Krümel verschwanden in einem Haps. Da wurde Pieps mit voller Wucht klar, wie ernst seine Lage wirklich war.

Zurückgehen? Unmöglich. Der Weg war zu weit, und seine Osterblumen-Laterne war schon lange ausgegangen. Also blieb nur eine Richtung: nach vorn!

Die schwersten Stunden Seine Pfoten pulsierten jetzt wie zwei beleidigte Gummibälle. Die Kälte hatte sich in seinen Knochen häuslich eingerichtet, und seine Beine fühlten sich an wie zwei kleine Betonstangen. Jeder Atemzug brannte in seiner Brust. Manchmal hatte er das Gefühl, die Felsen würden ihn verspotten: unbeweglich, kalt und endlos zynisch.

Einmal stolperte Pieps über einen Stein und blieb einfach liegen. Der Hunger und die Kälte machten ihn schwindlig, und er spürte, wie ihm die Augen zufielen.

Nur kurz ausruhen…“, dachte er.

Aber dann kam ihm blitzartig das Bild seiner Mutter in den Sinn. Ihre Stimme hallte in seinem Kopf, laut und klar: „Pieps, du bist stärker, als du denkst! Du bist unser kleiner Mause-Held!“

Er rappelte sich auf, atmete so tief durch, dass sich sein Fell aufplusterte, und flüsterte:

„Pieps Nur noch ein Schritt.“

Und so ging er weiter – müde, frierend, aber mit einem winzigen Rest Hoffnung, der in seiner Brust glomm wie die Erinnerung an eine kleine, warme Laterne.

Die Erlösung und das Blaue Wunder

Der schmerzhafte Augenblick der Freiheit Und dann – ZACK! – hinter der nächsten, unscheinbaren Biegung – blieb Pieps wie angewurzelt stehen.

Die Schlucht war einfach weg!

Die dunklen, unfreundlichen Felswände lagen plötzlich hinter ihm, und vor ihm öffnete sich eine weite Fläche. Das helle, warme Licht traf seine Augen wie ein Schlag und zwang ihn, sich abzuwenden. Es war zu viel, zu schnell. Nach zwei Tagen im Schatten der Schlucht war dieser ungefilterte Glanz fast schmerzhaft.

Pieps kniff die Augen zusammen und tastete sich langsam vor. Erst dann, als sich seine Pupillen weiteten, begriff er den Sieg: Das Grün leuchtete so hell, dass es in den Augen weh tat (auf eine gute Art!). Der Wind duftete nach Gras und tausend Blumen. Über ihm spannte sich ein grenzenlos blauer Himmel, der aussah, als hätte ihn jemand frisch geputzt.


Ich hab’s geschafft!“, schrie er leiser als erwartet, sank keuchend ins hohe Gras und lachte dann doch, bis seine Backen schmerzten. Er fand ein paar süße Körner und Beeren und stopfte sich die Backen voll, bis seine Wangen aussahen wie zwei überfüllte Sofakissen. Es schmeckte nach Leben, nach Sonne, nach einem riesigen Sieg! Zum ersten Mal seit Langem fühlte er sich frei.

Die gefährliche Entdeckung, vor lauter Freude merkte Pieps gar nicht, dass sich die Wiese sanft nach unten neigte. Hinter einem kleinen Hügel glitzerte etwas. Erst dachte er, es wäre ein riesiger Teich – doch das Blau war viel zu groß, zu weit, zu hell.

Er ging ein paar Schritte, blinzelte und blieb stehen.

Das… das ist doch kein Himmel, der auf die Erde gefallen ist!

Vor ihm lag das Meer – eine gigantische, funkelnde Fläche, die so weit war, dass sie sich am Horizont mit dem echten Himmel verband. Das Licht tanzte auf den Wellen wie Tausende von Diamanten, und der Wind roch nach Salz, Freiheit und Abenteuer. Pieps stand da, sprachlos, überwältigt.

„So viel Blau hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen…“, flüsterte er. Er war angekommen – am Ende der Schlucht, am Anfang von etwas ganz Neuem.

Der Höhepunkt: Azaleas Warnung und der Anker Doch in diesem Moment purer Freude erstarrte Pieps. Sein Blick fiel auf einen dunklen Punkt in der Ferne, der über die glitzernde Wasserfläche glitt. Langsam wurde er größer. Zwei schlanke Masten ragten in den Himmel, und weiße Segel blähten sich im Wind.


Ein Schiff!

Sein Herz machte einen Salto, aber nicht vor Freude, sondern vor Panik.

Azaela, die große Gottesanbeterin, die auf diesen Schiffen mitgereist war und fast ganze Welt schon gesehen hatte, hatte ihn mehrmals gewarnt. Sie hatte von den unfreundlichen, gefährlichen Menschen erzählt, die diese Schiffe steuern. Ihre Stimme hallte in seinem Kopf: „Wenn du dort etwas Weißes siehst, etwas, das Flügel hat, aber nicht fliegt – renn! Es bringt immer Ärger. Es ist die Ankunft von… den Anderen.“

Das Schiff kam näher – majestätisch, geheimnisvoll, und in Pieps’ Augen jetzt bedrohlich. Die weißen Segel wirkten wie hungrige Gespenster.

Pieps’ Herz hämmerte gegen seine Rippen wie ein gefangener Trommler. Er musste sich an Azaelas wichtigste Regel halten: Lass dich auf keinen Fall finden. Doch die Neugier, diese furchtbare und doch sieghafte Neugier, überwältigte seine Angst. Er hatte es bis zum Meer geschafft, er wollte sehen, was Azaela gemeint hatte. Er wollte die Landung der Anderen beobachten.


Er huschte durch das hohe Dünengras, das dort begann, wo die Wiese endete, und robbte auf den Bauch. Er kroch so nah an den Strand, wie er sich traute, aber blieb verborgen, in sicherer Entfernung, und starrte auf das immer größer werdende Segelboot. Er konnte jetzt das Knarren des Holzes hören, das leise Wummern der Wellen und – ja! – ferne Stimmen.

Die Angst und die Erschöpfung des Tages schlugen jetzt gnadenlos zu. Pieps wollte wach bleiben, wollte sehen, wie sie von Bord gingen, doch seine Augenlider wurden schwer wie Blei. Er kämpfte, aber die Dunkelheit zog ihn hinab.

Mit dem letzten Fünkchen Bewusstsein spürte er, wie der Schatten des Schiffes immer länger wurde, fast bis zu seinem Versteck reichte. Das Schiff hatte geankert. Es war da. Es wartete. Und mit dem Bild des weißen Segels vor seinem inneren Auge – schlief Pieps, der Maus-Held, ein.

Abenteuer von Maus Pieps

Funken der Freude

Die verzweifelte Rettung und das Bündnis der Feinde Pieps lag regungslos im Gras. Der Schmerz hatte ihn verlassen, ersetzt durch eine eisige Stille. Die Welt schwand. Er blickte schwach auf Weiter lesen...

Zu nah

Die Ankunft der Sandläuferin Pieps, erschöpft von der Reise und den vielen neuen Eindrücken des Meeres, sank im Sand in einen tiefen Schlaf. Er hatte sich direkt am Rand des Weiter lesen...

Nur noch ein Schritt

Die Nacht war still und friedlich gewesen, hoch oben in den Ästen des alten Baumes. Pieps hatte sich dort ein kleines Nest aus Moos gebaut. Doch so richtig wohl fühlte Weiter lesen...

Der Pfad im Berg

Pieps wachte auf. Er war müde von dem gestrigen, langen Weg durch das Grasmeer, doch der neue Tag brachte eine leichte, hoffnungsvolle Wärme. Langsam stand er auf und bereitete sich Weiter lesen...

Hinter dem Gras

Die unerwartete Begegnung Doch Pieps’ Hoffnung, dass das Kratzen und Zischen aufgegeben hätte, verflog, als die Stille durchbrochen wurde. Es klopfte leise an seine Tür. „Schläfst du, Pieps?“, flüsterte eine Weiter lesen...

Grasmeer der Entscheidung

Der Morgen am Waldrand Pieps erwachte genau dort, wo ihn die Müdigkeit am Abend zuvor überwältigt hatte. Die Sonne kitzelte seine Nase, und die Luft roch kühl und würzig nach Weiter lesen...

Die Wächterin des Waldes

Nachdem die Höhle von dem unheimlichen Wesen besetzt schien, ging Pieps weiter, um einen Platz für die Nacht zu suchen. Es war schon dunkel. Die Wolken, die am Nachmittag aufgezogen Weiter lesen...

Der dunkle Wald

Ein kalter Tropfen glitt über Pieps’ Nase und kitzelte ihn wach. Blinzelnd öffnete er die Augen. Über ihm spannte sich das grüne Dach eines großen Blattes, das ihn in der Weiter lesen...

Laterne des Mutes

Vor langer, langer Zeit, in einem alten, tiefen Wald, wo die Bäume so dicht standen, dass das Sonnenlicht oft nur als goldener Staub auf den Boden fiel, lebte eine kleine Weiter lesen...

Der Pfad im Berg

Pieps wachte auf. Er war müde von dem gestrigen, langen Weg durch das Grasmeer, doch der neue Tag brachte eine leichte, hoffnungsvolle Wärme. Langsam stand er auf und bereitete sich auf den Weiterweg vor. Das tiefe Grollen des Wasserfalls erinnerte ihn schnell daran, wo er sich befand. Er packte seine Sachen, ging zum See und machte sich dort ein wenig frisch.

Die Begegnung im Gischt

Von den Spuren der Vielbeinigen, die er gestern gesehen hatte, war nichts mehr zu finden. Anscheinend hatten Wasser und Wind sie weggespült. Dafür zeigten sich viele andere, merkwürdige Abdrücke im nassen Sand.

Pieps, dessen Neugier ihm immer einen Schritt voraus war, folgte ihnen bis zum Fuße des Wasserfalls. Hier verschwanden die Spuren plötzlich im tosenden Wassergischt. Hatte die Kreatur einfach den Weg ins Wasser genommen?

Ein leichtes Gefühl der Sorge beschlich Pieps. Nicht, dass er Angst hatte, aber ihm wurde bewusst, dass er wieder einmal irgendwelchen Spuren folgte, anstatt den Ausgang der Berge zu suchen. Er wusste, dass ihn diese Neugier noch in große Schwierigkeiten bringen könnte.

„Und… du kleiner Schnüffler? Wem suchst Du hier?“

Eine tiefe Stimme, die fremdartig klang, durchbrach den Lärm des Wasserfalls. Die Stimme war so tief und mächtig, dass selbst das Dröhnen des Wassers sie nicht überdecken konnte.
Pieps zuckte zusammen, sprang auf und drehte sich nervös um. Hatte man ihn gemeint?

„Ja Du… ich spreche mit Dir!“


Diesmal klang die Stimme etwas leiser, bis auf einmal, bevor Pieps reagieren und antworten konnte, eine Kreatur aus dem Gischt des Wasserfalls hervorkam: ein ziemlich großes, mehrbeiniges, krebsartiges Wesen, das einen schimmernden Panzer trug.

Pieps wusste nicht, was er tun sollte. Fliehen? Es war längst zu spät.

„Suchst Du mich, kleiner Schnüffler? Ich sehe, meine Spuren haben dich zu mir geführt. Schön… ich habe nicht viel Besuch hier“, sagte die Kreatur.

Wie es schien, war das ungewöhnliche Wesen freundlicher, als es auf den ersten Blick wirkte. Es war Ramiro, der Einsiedlerkrebs.

Ramiros verlorene Heimat

Pieps‘ anfängliche Scheu wich schnell der Faszination. Er erzählte Ramiro von seiner Reise und der Suche nach einem Weg aus dem Tal.
Ramiro bewegte seinen Panzer langsam.
„Zu steil, ja. Aber du hast Glück, Pieps. Dieser Berg hat eine Narbe. Einen Weg hindurch. Du suchst nach dem Ende dieses Tales, aber ich sage dir: Suche nach dem Anfang der Welt.“

Ramiro erzählte eine Geschichte. „Ich bin von einem Ort gekommen, den wir Der Silberstrand nannten. Als ich klein war, muss ich von dort fortgetragen worden sein, denn ich fand mich eines Morgens einfach am Strand dieses kleinen Sees wieder. Ich weiß nicht, wie ich hierherkam.“

Er seufzte leise, ein Geräusch wie Sand, der über Stein reibt. „Oft habe ich versucht, nach Hause zurückzukehren. Ich bin immer bis zum Eingang dieses Berges gekommen, aber der Weg in der Dunkelheit war zu viel. Ich habe es nie geschafft, hindurchzugehen. Ich weiß nicht einmal, ob Der Silberstrand noch existiert.“

Ein trauriger Schatten huschte über seine Augen, doch er verzog seine Mundwerkzeuge zu einem warmen Ausdruck. „Früher war ich unglücklich darüber. Aber nun, wo ich alt bin, reicht mir dieses Tal. Ich bin glücklich hier am Wasserfall. Aber du, Pieps… du hast das Feuer in dir. Und dieser Weg, den ich dir zeige, er soll zur Weite führen, in die Welt hinaus. Du musst es versuchen. Ich freue mich für dich.“

Diese Geschichte von einer verlorenen Heimat und dem Mut zur Reise traf Pieps im Herzen. Seine Abenteuerlust entflammte mit neuer Intensität.

„Nimm dies“, sagte Ramiro und reichte Pieps die letzten getrockneten Beeren und Kerne, die er hatte. „Es ist das letzte Stück meiner Heimat. Ich bin zu alt und müde für so einen Weg. Ich kann dir nur den Eingang zeigen. Aber du, Pieps, du musst gehen. Der Silberstrand wartet.“

Der Einstieg in die Höhle

Ramiro zeigte Pieps einen breiten Spalt in der Felswand, groß genug, um Pieps von weitem aufzufallen. Es war der Eingang zu einer steinigen Höhle, die sich hinter dem Getöse des Wasserfalls in den Berg fraß.

Allein vor der Dunkelheit stehend, holte Pieps die Osternglocke-Laterne aus seinem Rucksack. Sie funktionierte noch, und das warme Licht war ein beruhigendes Stück Heimat.


Der erste Teil des Weges führte durch die steinige Höhle. Der Boden war rau, unbefestigt und übersät mit herabgefallenen Steinen und Brocken. Die Decke war niedrig, und hie und da hingen kalte Stalaktiten herab. Dank der Laterne fand Pieps den Weg leicht. Mit großer Freude, wieder voranzukommen, wanderte er mehrere Stunden.

Die Schlucht und das Dunkel

Nach dieser Zeit war er am Ausgang angelangt. Der Höhlenausgang war stark von Hängepflanzen und Lianen überwuchert. Pieps kämpfte sich hindurch und trat in eine schmale, offene Schlucht ein, die zwischen himmelhohen Felswänden verlief. Er sah den Himmel, der sich von Hellblau in leuchtendes Gelb und tiefes Rosa verfärbte. Der Sonnenuntergang kündigte an, dass es Zeit war, sich auszuruhen.

Der lange, unbequeme Weg in der Höhle machte sich in Pieps’ Knochen bemerkbar. Die Schlucht selbst war alles andere als friedlich. Ihre Wände waren dicht von Farnen und kleinen Bäumen bewachsen. Hinter jedem Felsvorsprung und in jedem Schatten schien Pieps beobachtet zu werden.


Die letzten Kerne von Ramiro waren verzehrt. In der Schlucht war nichts Essbares zu finden. Wer wusste schon, wie lange dieser Weg noch dauern würde?

Trotz des Hungers suchte Pieps einen Schlafplatz. Er fand einen Baum, dessen Krone tief über den Boden wuchs und ihm ein wenig Schutz vor möglichem Regen und Geborgenheit bot. Als die Dunkelheit hereinbrach, sah Pieps, wie aus der Ferne helle Augenpunkte aus der Dunkelheit heraus auf ihn blickten.

Doch ein noch faszinierenderer Anblick zog ihn in seinen Bann: Direkt über ihm, an einem Ast, hatte eine leuchtende Spinne ihr Nest gebaut. Ihr feines, silbriges Gewebe strahlte in einem sanften, grünen Licht, das fast schon hypnotisch wirkte. Faszinierte von dem magischen Schauspiel, ignorierte Pieps seinen knurrenden Magen und schloss die Augen. Er schlief ein, mit dem Wissen, dass er dem Licht des Silberstrandes nun ein großes Stück näher war.


Abenteuer von Maus Pieps

Funken der Freude

Die verzweifelte Rettung und das Bündnis der Feinde Pieps lag regungslos im Gras. Der Schmerz hatte ihn verlassen, ersetzt durch eine eisige Stille. Die Welt schwand. Er blickte schwach auf Weiter lesen...

Zu nah

Die Ankunft der Sandläuferin Pieps, erschöpft von der Reise und den vielen neuen Eindrücken des Meeres, sank im Sand in einen tiefen Schlaf. Er hatte sich direkt am Rand des Weiter lesen...

Nur noch ein Schritt

Die Nacht war still und friedlich gewesen, hoch oben in den Ästen des alten Baumes. Pieps hatte sich dort ein kleines Nest aus Moos gebaut. Doch so richtig wohl fühlte Weiter lesen...

Der Pfad im Berg

Pieps wachte auf. Er war müde von dem gestrigen, langen Weg durch das Grasmeer, doch der neue Tag brachte eine leichte, hoffnungsvolle Wärme. Langsam stand er auf und bereitete sich Weiter lesen...

Hinter dem Gras

Die unerwartete Begegnung Doch Pieps’ Hoffnung, dass das Kratzen und Zischen aufgegeben hätte, verflog, als die Stille durchbrochen wurde. Es klopfte leise an seine Tür. „Schläfst du, Pieps?“, flüsterte eine Weiter lesen...

Grasmeer der Entscheidung

Der Morgen am Waldrand Pieps erwachte genau dort, wo ihn die Müdigkeit am Abend zuvor überwältigt hatte. Die Sonne kitzelte seine Nase, und die Luft roch kühl und würzig nach Weiter lesen...

Die Wächterin des Waldes

Nachdem die Höhle von dem unheimlichen Wesen besetzt schien, ging Pieps weiter, um einen Platz für die Nacht zu suchen. Es war schon dunkel. Die Wolken, die am Nachmittag aufgezogen Weiter lesen...

Der dunkle Wald

Ein kalter Tropfen glitt über Pieps’ Nase und kitzelte ihn wach. Blinzelnd öffnete er die Augen. Über ihm spannte sich das grüne Dach eines großen Blattes, das ihn in der Weiter lesen...

Laterne des Mutes

Vor langer, langer Zeit, in einem alten, tiefen Wald, wo die Bäume so dicht standen, dass das Sonnenlicht oft nur als goldener Staub auf den Boden fiel, lebte eine kleine Weiter lesen...

Hinter dem Gras

Die unerwartete Begegnung

Doch Pieps’ Hoffnung, dass das Kratzen und Zischen aufgegeben hätte, verflog, als die Stille durchbrochen wurde. Es klopfte leise an seine Tür.

„Schläfst du, Pieps?“, flüsterte eine Stimme.

Die Tür öffnete sich einen Spalt. Im Licht einer kleinen Lampe, die er in der Hand hielt, stand Elias – im Schlafanzug und mit Schlafmütze. Er wirkte beunruhigt, ja fast ein wenig unglücklich, Pieps wecken zu müssen.

„Nein! Ich bin wach geworden. Irgendetwas war am Fenster“, berichtete Pieps atemlos, doch Elias unterbrach ihn kurz.

„Das war kein Albtraum. Jemand will dich unbedingt sehen.“

„Jetzt? Mitten in der Nacht?“, Pieps war überrascht. Wer sollte ihn, fernab all seiner Freunde und Familie, mitten in der Nacht treffen wollen?

„Ja. Zieh dich an und komm vor die Tür. Aber erschrick nicht. Er ist ein Freund. Er wird dir nichts tun… aber du wirst es gleich selbst sehen“, sagte Elias, schloss die Tür wieder und verschwand.

Pieps war überrumpelt und wusste nicht, was er sagen sollte. Doch seine Neugier auf das Unbekannte überwog trotz eines kleinen Anflugs von Angst. Er zog sich rasch an und trat mit einem entschlossenen Schritt vor das Haus.

Draußen standen Elias und Ellara. Sie unterhielten sich flüsternd mit…

„Oh! Was ist das denn?“, Pieps erstarrte vor Schreck.

Ein riesiger Kopf mit zwei Augen und einem so großen Maul, dass es Pieps auf der Stelle hätte verschlucken können.

„Tss, tss, Pieps“, zischte das Wesen ihn an und versuchte, ihn mit einer langen, zweigeteilten Zunge zu erreichen. „Herzlich willkommen!“

„Ich weiß, es ist mitten in der Nacht, aber…“

Pieps war überfordert. Alles ging ihm zu schnell. Erst vor wenigen Stunden hatte er die ersten Schritte im Grasmeer gemacht, neue Freunde gefunden und einen Kampf gegen einen Greifvogel gewonnen. Und nun das: Ein Schlangenwesen, vor dem Azakea ihn gewarnt hatte. Aber anscheinend sind nicht alle Schlangen gefährlich. Endlich wich die anfängliche Schockstarre. Er machte einen Schritt näher, um das Tier genauer zu betrachten.


„Ich bin Eduardo, von den Äskulapnattern“, stellte es sich vor und kam näher. So riesig, wie Pieps es zunächst wahrgenommen hatte, war es nicht, aber immer noch ziemlich lang. Es war das längste Lebewesen, das er je gesehen hatte.

„Lieber Pieps… du musst verschwinden“, sagte Eduardo unvermittelt.

„Verschwinden? Wie meinst du das?“, Pieps war irritiert. Er wollte sich bei Familie Grasgrün ausruhen und erst morgen weiterziehen.

„Du musst sofort verschwinden. Das ganze Grasmeer redet schon über dich und wie du Elias das Leben gerettet hast“, zischte Eduardo weiter. „Nur der Falkenpeter… der ist stinksauer auf dich. Seine Ehre hat stark gelitten. Die Hälfte der Bewohner macht sich schon heute lustig über ihn.“

Wie war das möglich? Es war doch erst vor ein paar Stunden passiert! Anscheinend funktionierte die Stillepost in dieser Gesellschaft wirklich gut.

„Der Falkenpeter wird dich jagen. Er weiß, wo du schläfst… aber seine Würde erlaubt es ihm nicht, den Familienfrieden zu stören. Deshalb wird er auf dich warten, sobald du weiterziehst“, erzählte Eduardo ohne Pause. Mit kurzem Atem, aber leiser Stimme versuchte er, Pieps zu warnen. „Wenn du jetzt gehst, hast du eine Chance, unbemerkt dem Falkenpeter zu entwischen.“

In diesem Moment kam Ellara aus dem Gras. In ihren Händen trug sie ein Päckchen, das in großen Blättern verpackt war.

„Pieps! Warte nicht! Geh, bevor die Sonne das Grasmeer erhellt und das Leben erweckt. Jetzt hast du noch die Chance, dein Ziel unbeschadet zu erreichen.“

So hatte Pieps sich den Abschied nicht vorgestellt. Aber sie hatten alle recht. Die Nacht würde noch ein paar Stunden dauern – genug Zeit, um die Gefahrenzone zu verlassen.

„Liebe Ellara. Lieber Elias… ich danke euch für alles.“

„Pieps! Nicht du sollst danken. Hast du vergessen? Wir schulden dir Dank und werden dich in Erinnerung behalten.“

Pieps zog seine Schuhe an, nahm seinen Hut und Rucksack.

„Eduardo… ich danke auch dir“, drehte sich Pieps zu der Schlange. „Schade, dass wir so wenig Zeit hatten. Vielleicht treffen wir uns irgendwann wieder… dann werden wir uns länger unterhalten können.“

Pieps sprach und spürte, wie ihm zwei kleine Tränen über die Wangen liefen. Er hatte sich bei der Familie Grasgrün so wohlgefühlt und musste sie nun so schnell verlassen, ohne sich von den Kleinen verabschieden zu können.

„Grüßt mir noch die Kleinen!“, sagte er am Ende und lief los, bevor er hinter dem nächsten Grashalm verschwand.

Die Flucht durch die Nacht

Der erste Teil der Flucht war von gespannter Stille geprägt. Jeder Windhauch, jedes Rascheln im Gras ließ Pieps zusammenzucken. Er lief nicht, er schlich – gebückt, um im Schutz der hohen Halme zu bleiben. Die Dunkelheit war sein größter Verbündeter, doch zugleich eine ständige Quelle der Angst. Er musste sich auf sein Gehör verlassen, auf das ferne Rauschen des Windes, um nicht vom Weg abzukommen. Immer wieder glaubte er, das ferne, scharfe Auge des Falkenpeters über sich kreisen zu sehen, aber es war nur die Dunkelheit, die ihm Streiche spielte.

Doch als er sich tiefer in die Nacht wagte, wagte Pieps es, kurz innezuhalten und den Blick nach oben zu richten. Über ihm spannte sich der Himmel in einer unvorstellbaren Tiefe auf – ein Meer aus schwarzem Samt, besprenkelt mit funkelnden Diamanten. Es war ein Augenblick der erhabenen Schönheit, der ihm paradoxerweise Mut und Trost spendete.

Die Stunden verrannen langsam. Die Kühle der Nacht kroch ihm durch die Kleidung, aber die Anspannung hielt ihn wach. Irgendwann wich die tiefste Schwärze einem grauen Morgengrauen. Mit dem ersten schwachen Licht wurde sein Weg sicherer, aber auch gefährlicher, denn jetzt konnte ihn auch der Falke besser sehen.

Der Tag brach langsam an. Stunden waren vergangen, und Pieps marschierte munter weiter. Die Landschaft veränderte sich jedoch nicht wirklich. Immer wieder die gleichen hochstehenden Grashalme, hier und da ein paar Blumen und überall das Gezwitscher von Vögeln. Er hörte sie schon, seit es hell geworden war – mehrere, dutzende verschiedene Zwitscherlaute, als hätten sie Pieps begrüßen wollen. Und trotzdem, trotz dieser friedlichen Momente, trug Pieps die Gefahr, die vom Falkenpeter ausging, im Hinterkopf. Deswegen versuchte Pieps, die Gegend so schnell wie möglich zu verlassen. So weit wie es ging…
„Guten Morgen, Pieps“, hörte Pieps auf einmal eine leise Begrüßung. Die Stimme, die er noch nie gehört hatte, klang, als hätte der Wind selbst mit ihm gesprochen. Hatte er sich verhört? Pieps drehte sich um. „Guten Morgen, Pieps… hier… hier oben“, meldete sich die Stimme wieder. Pieps drehte sich erneut um und schaute ein wenig nach oben…


Es war ein wunderschöner kleiner, blauer Schmetterling, der knapp über einem Grashalm schwebte. Ihre Flügel glitzerten im frühen Sonnenlicht. „Ich bin Fibi“, stellte sie sich vor. „Gute Bekannte der Grasgrüns. Ich war schon gestern Abend da, als du dich ausgeruht hast.“

„Guten Morgen, Fibi“, antwortete Pieps erleichtert. Es tat gut, inmitten der Anspannung ein freundliches Gesicht zu sehen. „Kann ich dir irgendwie helfen?“

Fibi schwebte näher. „Nein, du bist derjenige, dem geholfen werden muss! Ellara hat sich große Sorgen gemacht, als sie heute Morgen dein leeres Bett sah und wusste, dass du mitten in der Nacht gegangen bist. Sie hat mir zugewinkt – ich bin seit Tagesanbruch auf der Suche nach dir, um nach dem Rechten zu sehen.“

Das warme Gefühl von Zuneigung, das ihn schon kurz berührt hatte, wurde nun stärker. Pieps erzählte ihr kurz von dem Besuch von Eduardo, dem Äskulapnatter.

Fibi lachte leise, ein Geräusch wie das Zusammentreffen von Grashalmen. „Ach, Eduardo! Er ist dramatisch, aber er meint es gut. Er ist einer der Gründe, warum Ellara heute beruhigt ist.“ Sie begleitete Pieps nun im langsamen Schwebeflug, während er zügig weiter marschierte.

„Sie hat mir berichtet, wie tapfer du warst, Pieps. Das ganze Grasmeer redet davon. Und ich habe Neuigkeiten, die dir helfen werden“, flüsterte Fibi. „Der Falkenpeter ist zwar stinksauer, wie Eduardo schon sagte, aber er hat aufgegeben.“

Pieps hielt überrascht inne. „Aufgegeben? Aber wieso?“

„Er hat gehört, dass du verschwunden bist, dass du über Nacht geflohen bist. Seine Ehre erlaubt es ihm nicht, eine so weite und langwierige Suche in dieser offenen Steppe zu beginnen“, erklärte Fibi. „Er betrachtet es als Feigheit deinerseits und meint, ein Feigling sei seiner Jagd nicht würdig. Er ist wieder in seinem Revier. Du bist sicher, Pieps.“

Die Worte trafen Pieps wie ein warmer, entspannender Regen. Ein riesiger Stein fiel ihm vom Herzen. Die permanente Anspannung wich einer tiefen, fast schmerzhaften Erleichterung.

„Trotzdem“, fuhr Fibi fort, während sie ihm den Weg zwischen zwei besonders dichten Grashalmen zeigte, „hast du gut daran getan, die Grenze schnellstmöglich zu erreichen. Der Falkenpeter ist stolz, und sein Groll wird nicht einfach verfliegen.“

Sie begleiteten sich noch eine Weile, während Fibi ihm Geschichten über die Eidechsen und die kleinen Abenteuer im Grasmeer erzählte. Die Landschaft änderte sich merklich. Die Gräser wurden lichter, der Boden steiniger und härter. Die Luft war nun trocken und staubig.

„Hier muss ich dich leider verlassen, Pieps“, sagte Fibi, als die Grashalme endeten. „Ich kann mich im Felsmeer nicht verstecken. Aber jetzt, wo du weißt, dass du nicht mehr gejagt wirst, kannst du deine Reise genissen. Pass auf dich auf!“

Pieps fühlte sich, als würde er einen lieben Freund zurücklassen. „Danke, Fibi. Grüß mir Ellara und Elias und sag ihnen, ich werde sie nie vergessen.“

Mit einem letzten, funkelnden Flügelschlag stieg Fibi in die Höhe und segelte zurück in das grüne Meer, während Pieps, erschöpft, aber nun innerlich ruhig und zentriert, die Grenze erreichte.

Die Schwelle zum Unbekannten

Vor ihm tat sich die Landschaft abrupt auf: eine felsige Einöde. Zuerst nur kleine Steine und ein paar widerstandsfähige Pflanzen, doch dann eine steil aufragende Felsformation, die sich wie eine uneinnehmbare Mauer entlang der Grenze erstreckte.

Erschöpft erreichte Pieps den Fuß der Felsen. Seine Beine taten ihm von den stundenlangen Märschen in der Nacht und am Vormittag wirklich weh. Er spürte die Anstrengung in jedem Zentimeter seines kleinen Körpers. Doch hier, in der prallen Sonne, auf den bereits stark aufgeheizten Steinen, wäre eine Pause alles andere als angenehm. Die ungeschützte, heiße Landschaft wirkte auf Pieps gefährlich und abweisend.

„Vielleicht hinter der riesigen Wand“, dachte Pieps und hob den Blick zu den beiden gewaltigen Felsmassen, die vor ihm aufragten.

Dazwischen führte ein schmaler, unscheinbarer Weg hindurch. Und tatsächlich: weiter hinten, wo der Weg in die Tiefe zwischen den Bergen führte, ließen ein paar Bäume die Stelle vielversprechend für eine Pause erscheinen.

Mit neuer Hoffnung marschierte Pieps auf den Durchgang zu. Durch die Felsspalte hindurch fand er den Zugang zu einem kleinen, versteckten Tal. Direkt am Eingang erstreckte sich eine wunderschöne Wiese und das helle Rauschen verriet sofort, woher die Kühle kam: Ein kleiner Wasserfall stürzte in einen kristallklaren See. Die kühle Brise des Wasserfalls spürte Pieps schon hier, an den Füßen des Felsspaltes.


Hier, dachte er, hier werde ich meine Pause machen.

Das ist der perfekte Ort, um die Beine abzukühlen, sich für die Nacht vorzubereiten und die dringend benötigten Kräfte für die Überquerung der Berge zu sammeln.

Mit einem tiefen Atemzug, der die kühle, feuchte Luft füllte, stemmte Pieps den Wanderstock in den Boden. Er war allein, aber nicht ängstlich. Er machte die ersten Schritte auf die Wiese zu. Das Rauschen des Wassers schien ihn willkommen zu heißen.

Doch dann, gerade als seine Zehen das weiche, feuchte Gras berührten, hielt Pieps inne. Sein Blick fiel auf den feinen Sandstrand neben dem See, direkt unterhalb des Wasserfalls. Dort, wo das Wasser den Sand geglättet hatte, sah er einen Abdruck.

Es war kein Vogelfuß, kein Käferpfad und auch keine Eidechsen-Spur. Es war ein winziger, klar definierter Fußabdruck – fast wie seiner, aber mit fünf gleichmäßigen Zehen und einem runden Ballen. Er war eindeutig frisch.

Pieps’ Neugier durchfuhr ihn wie ein elektrischer Schlag. Er war nicht der Erste, der dieses Tal gefunden hatte.

Erleichterung und Gefahr lagen hier dicht beieinander. Wer hatte diesen versteckten Ort sonst noch betreten?

Abenteuer von Maus Pieps

Funken der Freude

Die verzweifelte Rettung und das Bündnis der Feinde Pieps lag regungslos im Gras. Der Schmerz hatte ihn verlassen, ersetzt durch eine eisige Stille. Die Welt schwand. Er blickte schwach auf Weiter lesen...

Zu nah

Die Ankunft der Sandläuferin Pieps, erschöpft von der Reise und den vielen neuen Eindrücken des Meeres, sank im Sand in einen tiefen Schlaf. Er hatte sich direkt am Rand des Weiter lesen...

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Die Nacht war still und friedlich gewesen, hoch oben in den Ästen des alten Baumes. Pieps hatte sich dort ein kleines Nest aus Moos gebaut. Doch so richtig wohl fühlte Weiter lesen...

Der Pfad im Berg

Pieps wachte auf. Er war müde von dem gestrigen, langen Weg durch das Grasmeer, doch der neue Tag brachte eine leichte, hoffnungsvolle Wärme. Langsam stand er auf und bereitete sich Weiter lesen...

Hinter dem Gras

Die unerwartete Begegnung Doch Pieps’ Hoffnung, dass das Kratzen und Zischen aufgegeben hätte, verflog, als die Stille durchbrochen wurde. Es klopfte leise an seine Tür. „Schläfst du, Pieps?“, flüsterte eine Weiter lesen...

Grasmeer der Entscheidung

Der Morgen am Waldrand Pieps erwachte genau dort, wo ihn die Müdigkeit am Abend zuvor überwältigt hatte. Die Sonne kitzelte seine Nase, und die Luft roch kühl und würzig nach Weiter lesen...

Die Wächterin des Waldes

Nachdem die Höhle von dem unheimlichen Wesen besetzt schien, ging Pieps weiter, um einen Platz für die Nacht zu suchen. Es war schon dunkel. Die Wolken, die am Nachmittag aufgezogen Weiter lesen...

Der dunkle Wald

Ein kalter Tropfen glitt über Pieps’ Nase und kitzelte ihn wach. Blinzelnd öffnete er die Augen. Über ihm spannte sich das grüne Dach eines großen Blattes, das ihn in der Weiter lesen...

Laterne des Mutes

Vor langer, langer Zeit, in einem alten, tiefen Wald, wo die Bäume so dicht standen, dass das Sonnenlicht oft nur als goldener Staub auf den Boden fiel, lebte eine kleine Weiter lesen...