Laterne des Mutes

Vor langer, langer Zeit, in einem alten, tiefen Wald, wo die Bäume so dicht standen, dass das Sonnenlicht oft nur als goldener Staub auf den Boden fiel, lebte eine kleine Maus namens Pieps.

Der Wald war dunkel und oft feucht; er roch nach nassem Laub und Moos, aber er war Pieps Zuhause. Tief unter den knorrigen Wurzeln einer alten Eiche lag sein gemütliches Nest. Es war aus den weichsten Federn und feinsten Gräsern gebaut, ein Ort voller Wärme, Sicherheit und dem süßen Geruch von Familie.


Pieps war noch sehr jung. Mäuse leben oft nur etwa zwei Jahre, doch Pieps war erst vier Monde alt und hatte fast nichts von der weiten Welt gesehen. Er war ein neugieriger, kleiner Wuschel, der seine Mutter und seine vielen Geschwister über alles liebte. Trotzdem war Pieps anders. In seinem Herzen trug er einen großen, glänzenden Traum. Er träumte von Wiesen, die so grün waren, dass sie wehtaten in den Augen, und von Städten, die größer waren als sein ganzer Wald.

Manchmal, wenn die Sonne gerade unterging, schlich Pieps sich heimlich ein paar Mäuseschritte aus dem Nest. Dort draußen war aber alles so riesig und laut! Die Schatten der Bäume sahen aus wie große, grimmige Riesen, und das Knistern der Zweige klang wie ein warnendes Gemurmel. Jedes Mal überrollte Pieps eine kalte Welle der Angst. Sofort rannte er so schnell er konnte zurück in die Arme seiner Mutter. Er war noch unerfahren und wusste, dass die Welt da draußen voller Dinge war, die er erst noch lernen musste.

An diesem Morgen war jedoch alles anders. Die Sonne schickte einen besonders hellen, goldenen Strahl durch das Dickicht, der Pieps den Weg zu zeigen schien. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, dachte er mutig. Jetzt wusste er: Er war bereit.


Pieps packte seine Sachen: Ein paar getrocknete Beeren für den Weg und vor allem seine Laterne. Er suchte sich eine wunderschöne Osterglocke, auf deren blauem Blütenblatt noch ein einziger, dicker Tautropfen glitzerte. Der Sonnenstrahl fing sich im Tropfen, sodass die Blüte von innen heraus wie eine winzige, magische Lampe leuchtete.

Mit der leuchtenden Blume in seiner Pfote huschte Pieps zu seiner Mutter. „Mama“, flüsterte er und drückte seine kleine Nase an ihre. „Ich muss jetzt gehen. Der Ruf der weiten Welt ist so laut geworden, ich kann ihn nicht mehr ignorieren.“

Die Muttermaus sah ihn an, und zwei kleine Tränen kullerten ihr über die Backen. „Sei vorsichtig, mein Schatz“, sagte sie leise. Tief in ihrem Herzen schwoll jedoch ein großer Stolz an. Ihr kleiner, ängstlicher Pieps hatte den Mut gefunden!

Pieps umarmte seine Mutter fest. „Weine nicht, liebe Mama“, sagte er fest. „Ich komme bald zurück! Ich will doch nur wissen, was sich hinter diesem dunklen Wald befindet.“

Schritt ins Unbekannte
Mit dem Versprechen an seine Mutter und dem leuchtenden Tautropfen in der Hand kletterte Pieps auf die kleine Sandsteinmauer. Er nahm den ersten tiefen Atemzug der großen weiten Welt. Vor ihm lag der Schatten des Waldes, der nun so riesig und bedrohlich wirkte, dass sein kleines Herz wieder zuckte und einen Sprung machte.

Pieps setzte die Pfoten auf den kühlen, feuchten Waldboden. Er spürte sofort, wie die Angst von neuem an seinen kleinen Füßen zog. Der Wind, der eben noch wie ein sanftes Flüstern klang, schien jetzt durch die Blätter zu pfeifen. Überall, wo die Laterne nicht einleuchtet, schien sich etwas zu verbergen. Die Gesten der Bäume – all die Äste, die wie Finger in die Dunkelheit ragten – wurden länger und unheimlicher.

Klack!


Ein kleiner Kieselstein rutschte hinter ihm von der Mauer, und Pieps fuhr zusammen. War das ein Waldgeist, der ihm gefolgt war? Oder gar ein hungriger Räuber? Seine Atmung wurde flach und schnell. Die sichere Höhle seiner Mutter, das warme Moosnest, schien plötzlich Lichtjahre entfernt. „Du kannst das nicht tun!“, flüsterte eine kleine, ängstliche Stimme in seinem Kopf. „Dreh um, solange du noch kannst!“

Doch dann fiel sein Blick auf die leuchtende Glockenblume. Der Tautropfen strahlte warm und standhaft, ein kleiner, purpurner Lichtpunkt gegen die riesige Dunkelheit des Waldes. Es war, als würde der Tropfen ihm Mut in seine kleine Pfote fließen lassen. Pieps biss die Zähne zusammen. Er war vielleicht jung und unerfahren, aber er war auch die Maus mit einem Traum. Er hatte seiner Mutter versprochen, zurückzukommen – und zuvor musste er seinen Traum finden!

Die kleine Maus ignorierte das Grollen der Baumriesen. Auch das vermeintliche Kichern im Farn überhörte er. Er verließ das Bekannte und machte einen weiteren Schritt, dann noch einen. Die Angst war noch da, ja, aber sie war nicht mehr die Herrscherin. Sie war nur noch ein Schatten, den Pieps hinter sich herzog. Mit jedem Schritt fühlte er sich dadurch ein kleines bisschen stärker. Ein winziges bisschen mutiger. Er war nun nicht mehr nur Pieps aus dem Nest. Er war Pieps, der Wanderer, und vor ihm lag ein Weg, der versprach, ihm tausend neue Dinge zu zeigen.


Nach erste Nachmittag, wanderte er tiefer in das Dämmerlicht hinein, bis die Sandsteinmauer und das warme Licht seines Zuhauses nur noch ein kleiner Schimmer hinter den Bäumen waren. Jetzt war er ganz allein mit seiner Laterne und seinem Mut. Allein mit den Träumen, die er jetzt fängt zu richtig zu erleben.

Was würde ihn erwarten, wenn er morgen früh das erste Mal die Augen aufschlug und der Wald um ihn herum erwachte?

Das wusste nur noch der neue Morgen

Der Esel von Marqab


Die Ankunft war ein stilles Wunder. Ein halbes Leben lang hatte er das Heilige Land durchkämmt, und doch war es die schlichte Heimkehr nach vielen Jahren, die seinen Geist am meisten rüttelte. Seit Monaten schon atmete Sir Kilian die Luft seiner Heimat, spürte das vertraute, kühle Leinen seiner Ehefrau auf der Haut und sah seine erwachsenen Kinder an, die er als Knirpse zurückgelassen hatte. Er lebte, er war unversehrt, und doch war er nicht heil. Der Körper war gezeichnet, die Schultern breit wie ein Eichenstamm, aber die Seele war eine offene Wunde, die nicht verheilte.
​Jede Nacht holten ihn die Schatten ein. Sie tanzten hinter seinen geschlossenen Lidern: die leisen Schreie, das Klirren von Stahl, das Blut, das die Hände verfärbte. Der Papst hatte sie alle zu Mördern im Namen Gottes gemacht. Kilian hatte es gesehen, es getan – das Töten von Kriegern, Frauen und sogar Kindern. Der Auftrag war klar gewesen, die Taten schrecklich, und die Gnade Gottes fühlte sich an wie die Lüge eines Verräters. Er wachte auf, die Hände zitterten, der Schweiß klebte auf der Haut. Ein Mörder zu sein, das machte die Nächte kurz.
​Doch heute Nacht war es anders. Ein einziges, klares Bild verdrängte die blutigen Schatten. Es war die Erinnerung an eine Begegnung, die fast in der Fülle der Jahre untergegangen war. Sie waren auf einem Feldzug in der Nähe von Damaskus, unweit der Festung Marqab. Kilian, damals noch voller Eifer, saß an einem Lagerfeuer, als ein kleiner, hagerer Junge näherkam. Seine Augen waren wachsam, voller Vertrauen und doch mit einem Hauch von Furcht. Er trug einen Wasserschlauch.

​Der Junge hieß Jamal. Er sprach leise, fast wie ein Flüstern. Seine Mutter war kürzlich gestorben, sein Vater vor einem Jahr von einem christlichen Ritter getötet worden – einfach, weil er den Kreuzritter nicht verstanden hatte, weil er eine andere Sprache sprach. Jamal warf Kilian, der dieselbe Kleidung trug wie der Mörder seines Vaters, einen Blick zu, der frei war von jeglichem Hass. Er reichte ihm das Wasser und fragte nichts. Er schien zu verstehen, dass es eine Gnade war, ein Mensch zu sein. Ein Mensch, der einfach nur Wasser reichte.

​Heute Nacht, Jahre später, begriff Kilian die Weisheit, die in diesem Moment lag. Er hatte gespürt, wie das Leben auch ohne Hass und Furcht existieren konnte. In den Augen des kleinen Jamal hatte er das Menschliche gesehen, rein und unberührt von den Gräueln des Krieges. Jamal hatte ihm das Wasser gegeben, nicht aus Angst oder Ergebenheit, sondern aus reiner Menschlichkeit. Er hatte Kilian eine Geste des Friedens gezeigt, als sein eigenes Herz vom Krieg zerrissen war.
​Kilian schlug die Augen auf. Der Morgen war nah. Er atmete tief ein und spürte, wie eine Last von seiner Brust wich. Die Gräuel der Vergangenheit würden immer ein Teil von ihm sein, aber er musste sich nicht mehr von ihnen definieren lassen.

    ​Die wahre Gnade liegt nicht im Kampf oder in der Sünde, sondern in der schlichten Erkenntnis, dass das Leben auch nach dem Krieg weitergeht, in den Händen derer, die gelernt haben, aus Liebe zu geben, anstatt aus Wut zu nehmen.

​Von nun an würde sein Leben nicht mehr vom Zeichen des Schwertes bestimmt werden, sondern von den Erinnerungen an einen kleinen Jungen, der ihm in der Dunkelheit Wasser reichte. Er war nicht mehr nur ein Kreuzritter, er war wieder ein Mensch – der Mensch, der er immer sein wollte.

Der letzte Penny

Heute ist wieder Montag und damit Zeit für den nächsten Teil meiner neuen Blog-Serie „Gemeinsam mit KI erzählt“.
​Letzte Woche haben wir ja das erste Kapitel gestartet und ich freue mich, die Reise mit euch fortzusetzen. Wie geplant geht es heute mit einer neuen, spannenden Kurzgeschichte weiter.

Der letzte Penny

Der Herbstnebel hing wie ein feuchter, grauer Mantel über den Straßen Londons. Es war das Jahr 1888, eine Zeit des Umbruchs, in der das viktorianische Empire in seiner Blüte stand, doch die Schatten der Industrialisierung auf die Armenviertel fielen. Die schwachen Strahlen der Gaslaternen kämpften gegen die undurchdringliche Luft an, während die Gerüche von nassem Pferdemist, Kohle und feuchtem Kohl die Gassen erfüllten. Über den Schornsteinen kroch dicker Ruß in den Himmel und legte sich wie eine zweite Schicht über die Stadt.

​London war ein Ort extremer Gegensätze. In den prunkvollen Vierteln im Westen rollten die Kutschen der Reichen über die breiten Boulevards. Hinter glänzenden Fenstern tanzte das Licht von Kronleuchtern. Nur wenige Straßen weiter, in den engen, schmutzigen Gassen von Whitechapel, lebten Hunderte in ärmlichen Kammern, in denen der Regen durch die Dächer sickerte und der Hunger oft der einzige Begleiter war.


Hier, in dieser Welt aus Ruß und Elend, war Mr. Thomas Finch auf seinem Heimweg.
​Der alte Mann ging mit gebeugtem Rücken, seine Schritte waren langsam und müde. Sein Haar war schlohweiß, sein abgetragener Mantel dünn, doch er bewahrte eine stille Würde, die ihm selbst die Armut nicht nehmen konnte. Er war eine bekannte Gestalt in diesem Viertel, ein stummer Zeuge des täglichen Kampfes ums Überleben. Jeden Abend führte ihn sein Weg zu einer Straßenecke, wo ein kleiner Junge namens John saß. Mit schmutzigen, geschickten Händen flocht der Junge Körbe aus Weidenruten. Und jeden Abend ließ Mr. Finch einen Penny in den Korb fallen – ein kleiner Wert, der doch so viel bedeutete. Für John war es ein Zeichen der Hoffnung, für den alten Mann eine stille Erinnerung an seine eigene Menschlichkeit.

​Aber an diesem Abend war alles anders. Kurz vor Feierabend hatte sein Vorgesetzter ihn beiseitegenommen. „Es tut mir leid, Thomas“, hatte er gesagt, „aber Sie sind nicht mehr schnell genug. Wir brauchen jüngere Leute.“ Mit einem knappen Nicken war er entlassen worden, nach über 40 Jahren harter Arbeit. Die leeren Hände, die beschämende Erkenntnis, nicht mehr gebraucht zu werden, waren schwerer als jeder Sack, den er je geschleppt hatte. Nun tastete er in seiner Manteltasche, doch fand nur Leere. Es gab keinen Penny für den kleinen John, nicht einmal eine einzige, winzige Münze.
​Als er die Straßenecke erreichte, blickte John auf. Seine Augen, klar und unschuldig, trafen die müden Augen des alten Mannes.
„Guten Abend, Sir“, sagte der Junge.


Mr. Finch schluckte. „Heute habe ich nichts für dich, mein Junge. Nicht einen Penny“, murmelte er, so leise, als schämte er sich für seine Worte.
Für einen Moment herrschte eine Stille, die so tief war, dass man nur das eigene Herz schlagen hörte. Dann legte John seinen Korb beiseite und sagte:
„Das macht nichts, Sir. Sie haben mir oft geholfen. Heute sollten Sie es behalten. Vielleicht brauchen Sie es mehr als ich.“
​Tränen traten Mr. Finch in die Augen, und er legte seine zittrige Hand auf die Schulter des Jungen. Das warme Gewicht der kleinen Geste war mehr wert als jede Münze der Welt. Es war, als würde der dicke Nebel in seinem Inneren ein wenig leichter. Als er weiterging, schien die Straße weniger düster und die Gaslaternen warfen ein wärmeres, helleres Licht in die dunklen Gassen.

Fazit


​Ein einziger Penny ist wenig, doch die menschliche Güte, die er symbolisiert, ist unendlich. Die Begegnung des alten Mannes mit dem Jungen zeigt, dass wahrer Reichtum nicht in der Tasche, sondern im Herzen liegt. Auch in den dunkelsten Zeiten kann eine kleine Geste der Menschlichkeit den Weg erhellen.

Die Revolution: Meine KI-Blog-Reihe startet!

Hallo zusammen,
​einige von euch haben es vielleicht schon bemerkt: Seit einigen Wochen nutze ich eine künstliche Intelligenz, um meine Blog-Beiträge zu optimieren. Sie hilft mir dabei, meine Ideen in klare und verständliche Worte zu fassen.
​Jetzt ist es an der Zeit für den nächsten Schritt: Ab Montag starte ich eine neue Blog-Reihe, die fast vollständig von eine KI erstellt wird. Ich gebe ihr lediglich ein Thema vor – den Rest übernimmt sie. Sie wird die Texte schreiben und die Konzepte für die Bilder entwickeln, die ich dann mit einer KI-Bildgenerator umsetze. Das Ziel ist es, der KI freie Hand zu lassen und zu sehen, welche kreativen Ergebnisse dabei entstehen.
​Zwar werden diese Beiträge nie eine persönliche Tiefe und Kunstfertigkeit erreichen, und die Bilder erreichen nie die von Annee S. in ihren Blog zeigt. Aber sie werden ein spannendes Experiment sein und uns zeigen, was in der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine möglich ist.
​Der erste Beitrag wird sich mit der Geschichte der Fotografie beschäftigen. Ich freue mich darauf, euch das Ergebnis zu präsentieren.
​Bis bald!


Die Fotografie ist eine Kunst, die es uns ermöglicht, Momente für die Ewigkeit festzuhalten. Ihre Geschichte ist eine Erzählung von Entdeckungen, Innovationen und dem tiefen menschlichen Wunsch, die Welt so zu sehen, wie sie ist, und sie für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Der Ursprung: Vom dunklen Raum zum Bild

​Alles begann mit einem einfachen, physikalischen Prinzip: der Camera obscura. Diese „dunkle Kammer“ projizierte ein umgekehrtes Bild auf eine Wand. Dieses Phänomen war seit Jahrhunderten bekannt, aber niemand konnte das Bild festhalten.


​Der Wendepunkt kam 1826, als Joseph Nicéphore Niépce das erste dauerhafte Foto der Welt schuf. Sein Verfahren, die Heliografie, erforderte jedoch eine Belichtungszeit von bis zu acht Stunden. Nur wenige Jahre später, im Jahr 1839, präsentierte Louis Daguerre seine Daguerreotypie. Die Belichtungszeit wurde auf wenige Minuten reduziert und die Bildqualität war beeindruckend. Die Fotografie war offiziell geboren.

Die Revolution: Fotografie für jeden

​Die Fotografie blieb lange ein komplexes und kostspieliges Handwerk. Dies änderte sich maßgeblich mit der Erfindung des Rollfilms durch George Eastman und der Einführung seiner Kodak-Kamera im Jahr 1888. Mit dem Slogan „You press the button, we do the rest“ machte er die Fotografie für die breite Masse zugänglich. Ein weiterer großer Fortschritt war die Einführung der Kleinbildkamera Leica im Jahr 1925, die durch ihre Kompaktheit und Schnelligkeit die Art und Weise, wie die Welt fotografiert wurde, revolutionierte.


Das digitale Zeitalter

​Die jüngste und wohl größte Revolution begann 1975, als der Ingenieur Steven Sasson die erste Digitalkamera entwickelte. Die Technologie, die Bilder nicht mehr auf chemischem Film, sondern auf einem Chip speicherte, veränderte alles. Die Fotografie wurde sofort, unendlich oft reproduzierbar und editierbar. Heute, in einer Welt, in der fast jedes Smartphone eine Kamera hat, ist das Fotografieren zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Es ist ein universelles Medium, um Geschichten zu erzählen, Erinnerungen zu bewahren und die Schönheit der Welt festzuhalten.
​Von der ersten mühsamen Aufnahme bis zum heutigen Milliardenfachen Klick – die Geschichte der Fotografie ist eine Geschichte des menschlichen Fortschritts und unserer unermüdlichen Suche, unsere eigene Existenz zu dokumentieren und zu verstehen.

Black & White 2025 – SEPTEMBER


Mein September 2025 Beitrag

Die Hoffnung aussenden – Hans Reichers „Der Friede“
Wenn man die Kunst betrachtet, ist es oft mehr als nur Stein oder Bronze. Es ist eine Geschichte, die darauf wartet, erzählt zu werden. Und es gibt Geschichten, die untrennbar mit einem bestimmten Datum verbunden sind. Der 1. September ist so ein Tag.

Heute, am 1. September, gedenken wir eines tragischen Jahrestages: Der Beginn des Zweiten Weltkriegs mit dem Überfall Deutschlands auf Polen im Jahr 1939. Ein Datum, das Europa in Ruin und unermessliches Leid stürzte und uns daran erinnert, wie schnell Frieden zerbrechlich wird.
Vor diesem Hintergrund bekommt die Skulptur, die ich heute zeigen möchte, eine noch tiefere und eindringlichere Bedeutung. Sie ist das Werk „Der Friede“ von Hans Reicher.
Die Skulptur zeigt eine kniende Figur, die ihre Arme zum Himmel streckt. Ihre Hände sind erhoben, als würde sie etwas in die Welt entlassen. Und in diesem Moment der Hingabe oder Sehnsucht lässt sie eine Taube fliegen, mit der tiefen Erwartung, dass diese eines Tages – oder schon bald – mit einem Olivenzweig als Zeichen des Friedens zurückkehren wird.

Die Taube ist ein uraltes Symbol. Ihre bekannteste Bedeutung verdankt sie dem biblischen Bericht von Noah und der Arche. Eine Taube kehrt mit einem Olivenzweig im Schnabel zur Arche zurück – das Zeichen, dass die Sintflut vorüber ist und die Erde wieder bewohnbar ist. Die Taube wurde so zum Symbol der Versöhnung, der Hoffnung und vor allem des Friedens.

Hans Reicher schuf mit dieser Skulptur ein zeitloses Werk, das diese uralte Symbolik in einer kraftvollen Geste einfängt. Die kniende Figur, die uns hier begegnet, erinnert uns daran, dass Frieden nicht einfach gegeben wird. Er muss gesucht, ersehnt und manchmal auch aktiv in die Welt entsandt werden. Es ist eine Geste der Initiative, der Geduld und der tiefen Hoffnung, dass unser Ruf nach Frieden erhört wird.
Gerade an einem Tag wie dem heutigen, an dem uns die Geschichte mahnt, und in einer Zeit, in der die Schatten von Konflikten wieder über Europa liegen, lädt uns diese Skulptur ein, uns zu fragen: Was senden wir in die Welt hinaus? Und sind wir bereit, auf das Zeichen des Friedens zu warten und es zu empfangen, wenn es wie eine Taube zu uns zurückkehrt? Diese Skulptur ist mehr als Kunst; sie ist eine Mahnung und eine ewige Hoffnung.

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Black & White 2025 – AUGUST

Vielen Dank für das unglaubliche Feedback und die vielen interessanten Kommentare zu meinem letzten Beitrag! Ich bin wirklich überwältigt, dass mein „Unglücksfoto“ so viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Das hätte ich wirklich nicht erwartet.
Ich habe mir in den letzten Tagen viele Gedanken gemacht, warum die Qualität dieser Aufnahme vom S24 so schlecht war. Meine einzige Erklärung ist tatsächlich der Zoom. Die meisten meiner Fotos mache ich mit dem 23-mm-Weitwinkelobjektiv. Die Aufnahme von der Schwanenfamilie entstand jedoch mit dem 69-mm-Teleobjektiv und einer 10-fachen Vergrößerung. Der Abstand war einfach zu groß, um das Motiv mit einer normalen Brennweite festzuhalten.
Wie ihr gesehen habt, ist dieses Experiment gründlich schiefgegangen. Es ist wohl keine gute Idee, solch große Distanzen mit einem Handy überbrücken zu wollen. Aber egal – aus diesem Foto habe ich eine wichtige Lektion gelernt.

Ein Denkmal, das mich immer wieder fesselt

Es gibt Denkmäler, die ziehen mich einfach in ihren Bann. Nicht nur, weil sie beeindruckend in die Höhe ragen oder filigrane Kunstwerke sind, sondern weil sie Geschichten erzählen. Geschichten von einer Zeit, in der das Vertrauen in die „Mächtigen“ des Landes noch tief und unerschütterlich schien.
Das Bismarck-Denkmal im Wuppertaler Stadtteil Barmen ist für mich ein solches Monument. Es wurde zu Ehren von Otto von Bismarck, dem ersten Reichskanzler des Deutschen Reiches, errichtet und 1900 eingeweiht. Die beeindruckende Bronzestatue von Bismarck steht auf einem massiven Granitsockel, zu seinen Füßen eine sitzende weibliche Figur, die Muse Klio, die Muse der Geschichtsschreibung.
Dieses Denkmal ist ein faszinierender Ausdruck des Stolzes und des Vertrauens, das viele Menschen damals in Bismarck setzten. Es ist ein Zeugnis der damaligen Zeit, in der die Städte des Deutschen Reiches im Wetteifern Denkmäler für den „Eisernen Kanzler“ errichteten.
Auch wenn die Heldenverehrung heute nicht mehr so populär ist wie damals und wir die Geschichte aus heutiger Sicht kritischer betrachten, bleibt dieses Denkmal ein wichtiger Zeuge der Vergangenheit. Es erinnert uns daran, wie die Menschen dachten, was ihnen wichtig war und wie sie ihre Macht und ihre Geschichte darstellten. Es ist ein Denkmal, das uns auffordert, uns mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, ihre Komplexität zu verstehen und die Geschichten, die es in Stein und Bronze gemeißelt hat, neu zu interpretieren.

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Black & White 2025 – JULI

Eine Woche Zuhause und die Kamera ruft noch immer!
Schon eine ganze Woche bin ich jetzt wieder in meinen eigenen vier Wänden – und es fühlt sich an, als wäre ich nie weg gewesen und gleichzeitig als hätte ich gerade erst die Tür aufgemacht. Nach sieben Wochen Reha, bedeutet die Rückkehr vor allem eines: Nachholbedarf auf allen Ebenen!
Während ich mich durch den Alltag kämpfe und versuche, alles wieder auf Vordermann zu bringen, gibt es da eine Sache, die mich immer wieder mahnend anblickt: meine Kamera.
Sie liegt da, voller ungesehener Geschichten, eingefangener Momente und all der Schönheit, die ich in den letzten Wochen erlebt habe. Aber habe ich es geschafft, die Bilder auf den Rechner zu laden? Habe ich sie mir angesehen, in Erinnerungen geschwelgt oder gar die ersten Favoriten ausgewählt? Die ehrliche Antwort ist: Nein, noch nicht.
Jedes Mal, wenn ich daran denke, kommt etwas Dringenderes dazwischen. Eine E-Mail, die sofort beantwortet werden muss, ein Anruf, der erledigt werden will, oder einfach der Wunsch, mal fünf Minuten lang nichts zu tun, außer tief durchzuatmen. Es ist verrückt, wie schnell man nach einer langen Reha wieder im Alltag gefangen ist und wie sehr die „Rehablase“ platzt, sobald man wieder durch die eigene Haustür tritt.
Aber ich weiß: Irgendwann werde ich mir die Zeit nehmen. Ich werde mich mit einer Tasse Kaffee hinsetzen, die Bilder durchgehen und mich noch einmal auf die Reise begeben. Bis dahin heißt es wohl: Geduld haben und weiter alles auf den neuesten Stand bringen. dazu eine kurze Reise nach polen ist geplant… also


Letzten Monat war es ein voller Erfolg, und deshalb nutze ich auch diesmal wieder die Gelegenheit: Für unser aktuelles Projekt kommt InLinkz zum Einsatz!
Für alle, die es noch nicht kennen oder eine kleine Auffrischung brauchen: Es ist super einfach! Ihr müsst euch nur mit dem Link zu eurem Blogbeitrag anmelden, und schon ist die Verlinkung erledigt. Kein kompliziertes Code-Einfügen, kein Kopfzerbrechen – einfach den Link rein, und schon seid ihr dabei.

Vergesst eure Kommentare nicht!

Apropos, ich muss gestehen, dass ich in letzter Zeit selbst etwas nachgelassen habe, was das Kommentieren angeht. Aber mal ehrlich, ein kurzes Hallo oder ein paar nette Worte zu hinterlassen, ist doch immer schön, oder? Es freut mich riesig, wenn ich sehe, wie ihr euch gegenseitig unterstützt und inspiriert. Also, auch wenn ich gerade selbst dran arbeite, mich wieder zu bessern: Vergesst bitte nicht, ein paar nette Kommentare zu hinterlassen!
Ich bin schon gespannt auf eure Beiträge und freue mich auf viele kreative Ideen!
Seid ihr schon dabei? Oder habt ihr noch Fragen zu InLinkz? Lasst es mich wissen!

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